Famulatur Kardiologie in Wilhelminenspital Wien (7/2020 bis 7/2020)

Krankenhaus
Wilhelminenspital Wien
Stadt
Wien
Station(en)
D-Süd
Fachrichtung
Kardiologie
Zeitraum
7/2020 bis 7/2020
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Wien (Oesterreich)
Kommentar
Für mich war es die dritte Famulatur, für meine Kollegen (wir waren in der Kardio zu fünft und zu dritt auf meiner Station) war es die erste Famulatur. Die Kardiologie im Wilhelminenspital ist sowohl als Erstfamulatur, als auch für etwas Fortgeschrittenere gut geeignet. Gerade jedoch auch wenn man schon etwas Erfahrung in der Inneren hat ist die Station auch sehr zu empfehlen, da man meiner Meinung nach so mehr lernt als wenn man noch sehr am Anfang ist. Gerade was das Station managen und die weitere Patientenversorgung angeht bekommt so auch mehr mit. Am ersten Tag gab es leider etwas Chaos mit der Kleiderausgabe, da der Automat Probleme hatte, also am ersten Tag vielleicht lieber zur Sicherheit einen weißen Mantel mitbringen. Aber die Sekretärin hat sich sehr lieb darum gekümmert und wir haben für die ersten Tage dann blaues Gewand von der Intensivstation stattdessen bekommen.
Generell herrscht auf D-Süd eine sehr gute Stimmung. Und auch auf der anderen Kardiologie-Station (C-Nord) soll die Stimmung sehr gut sein. Die Pflege und das ärztliche Team arbeitet wirklich toll zusammen und man merkt wirklich, dass hier ein Team arbeitet dem die Patienten am Herzen liegen. Mit etwas Eigeninitiave wurden wir auch sehr gut in den Stationsalltag eingebunden und man kann auch viel lernen. Die Hierarchien sind angenehm flach, man brauch keine Scheu haben Sachen zu fragen oder um Hilfe zu bitten wenn man mal nicht weiter weiß. Man ist da um zu lernen.
Unsere Aufgaben war es einerseits morgens bei der Blutabnahme und Nadel legen zu helfen. Es ist kein Muss, aber doch sehr empfehlenswert zum Lernen! Man sollte aber schon recht pünktlich um 7:30 Uhr sein, da es nicht jeden Tag viele Blutabnehmen oder Nadeln gibt und man sonst nicht so viel üben kann. Hier möchte ich auch betonen, dass die Pflege wirklich superlieb und sehr dankbar für Unterstützung ist und gerne auch den ein oder anderen Tipp für schwierige Blutabnahmen etc. mit einem teilt. Lediglich etwas nervig war, dass auch nicht-ärztliche Tätigkeiten wie händische Blutdruckmessen und EKG-Schreiben uns zugeteilt wurde. Ursprünglich sollte es während der Visite geschehen, aber da ist es empfehlenswert mit der Pflegeleitung auszuhandeln, dass man das morgens beim Blutabnehmen schon mitmacht. Denn sonst bekommt man von der Visite kaum was mit. Wir haben uns z.B. die Zimmer fest aufgeteilt, so dass jeder immer morgens eine feste Anzahl an Patienten gemessen und den Blutdruck eingetragen hat, so dass die Werte bei der Visiste schon in der Kurve waren.
Um 8 Uhr gibt es immer ganz oben im Pavillon die Morgenbesprechung der gesamten Kardiologie. Hier empfiehlt es sich auch dabei zu sein, da man meiner Meinung nach schonmal einen guten Überblick über das anstehende Tagesgeschehen bekommen hat und oft auch Echokardiographien oder Bilder aus dem Herzkatheter gezeigt und für uns Studenten erklärt wurden. Aber dies ist auch kein Muss und manchmal schafft man es auch zeitlich morgens nicht zu der Besprechung wenn es viel zu tun gibt.
Nach der morgendlichen Blut- und Blutdruckrunde sind wir dann bei der Visite mitgegangen wo in der Regel (etwas Arztabhängig) auch immer was zu den Patienten erklärt wurde. Gerne wurde auch was zu den Krankheitsbildern und Therapien gefragt oder wir sollten mal den Patienten selber abhören und dann eine Verdachtsdiagnose geben. Oder eine Therapie vorschlagen. Hier lohnt es sich besonders wenn man schon ein grundlegendes Kardiologie-Wissen hat, da man so sehr viel aus der Visite mitnehmen konnte. Nach der Visite gehörten Patienten-Aufnahmen, EKGs, manchmal auch Nadeln legen, Reverse und Blutgasanalysen zu unseren Aufgaben. Generell gibt es aber leider nicht so viele Aufnahmen für uns, da alle geplanten Aufnahmen schon durch die Ambulanz aufgenommen werden und dort auch eine Nadel bekommen. Von uns wurden nur Patienten aufgenommen, die über die Notfallaufnahme rein kamen. Was in etwa 3-5 pro Woche waren. Das kann aber durchaus Covid-19-bedingt weniger als üblich gewesen sein. Wenn es nicht so viel zu tun gab auf der Station konnte man sich auch immer mit ins Arztzimmer setzen und z.B. auch mal Briefe schreiben oder Rehaanträge ausfüllen lernen. Auf Nachfrage hin wurde einem auch gerne Sachen gezeigt wenn Zeit war. Da wir 3 Famulanten waren, haben wir uns auch oft nach der Visite aufgeteilt auf Station, Herzkatheter, Schrittmacherambulanz und Echokardiographie. Es sollte halt immer mindestens einer auf Station bleiben. In den Funktionsbereichen war es immer etwas Arzt-abhängig wieviel man mitnehmen konnte. Herzkatheter kann ich generell sehr empfehlen, da hier oft sehr viel erklärt wird (vor allem bei Dr. Wessely!). Echokardiographie hatte ich wohl eher Pech, da mir gar nichts erklärt wurde, meine Kolleginnen hatten da mehr Glück. Wir durften auch öfters mit auf die Intensivstation wenn z.B. ein ZVK gelegt wurde und durfte bei Wunsch auch selber unter Aufsicht stechen. Des öfteren konnte man auch auf der Station bei Echokardiographien oder Pleuraschall zuschauen oder bei praktischen Maßnahmen wie z.B. EKs anhängen assistieren.
Generell gibt es einen festen Mentor (Dr. Jäger), der sich an sich auch recht bemüht. Sehr viel bekommt man von ihm leider nur nicht mit, da er immer auf der Ambulanz ist und man selbst in der Regel auf der Station. Zudem war er bei uns teils auch in Urlaub. Aber als er da war und in der Morgenbesprechung hat er immer angeboten Fragen zu beantworten, gefragt ob alles in Ordnung ist und wir konnten zumindest auch einmal eine ausführliche Fallbesprechung mit ihm machen. Regelmäßige Fortbildungen in dem Sinne gibt es leider nicht, aber in der Morgenbesprechung wurden öfters Fälle erklärt und auch aus der Visite konnte man viel mitnehmen.
Allgemein kann ich die Kardiologie im Wilhelminenspital sehr empfehlen. Insbesondere wenn man sich für Kardiologie und internistisches Stationsmanagement interessiert und auch schon etwas weiter im Studium ist. Aber auch für nicht-Innere Interessierte als erste Famulatur ist es wohl empfehlenswert und viel Stress hat man auch nicht, da man in der Regel pünktlich gehen darf, wenn nicht viel los ist auch schonmal etwas früher ;) Bei Interesse kann man wohl auch Dienste mitmachen, aber bei uns war das leider Covid-19 bedingt nicht möglich.
Bewerbung
Die Stelle ist sehr beliebt, ich habe mich circa ein Jahr im Vorhinein beworben über Mail an das Sekretariat. Falls jemand abspringt geht es sich auch kurzfristiger.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Fallbesprechung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Braunülen legen
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Rehas anmelden
Blut abnehmen
Patienten aufnehmen
Briefe schreiben
EKGs
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
Vor 15:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Gebühren in EUR
30 € Kaution für die Wäsche, bekommt man am Ende der Famulatur wieder

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
3
Betreuung
2
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.27