Besonders gut fand ich, dass es ein kleines Krankenhaus ist und die Atmosphäre ziemlich angenehm war. Ich war 3 Wochen im OP und eine auf der ITS.
Neben mir war zu der Zeit kein anderer Famulus da und das gesamte Personal war sehr nett & hilfsbereit. Wichtig ist es, sich wirklich von Anfang an bei ALLEN vorzustellen. Auch zb. bei den Leuten, die auf der chirurgischen Seite im OP arbeiten. Man profitiert sehr davon, weil einem dann zum einen mehr erklärt wird, zum anderen wissen alle dann auch, wer sonst so im OP rumläuft.
Morgens gab es immer eine kurze Frühbesprechung um 7.50 Uhr, da wurde ich auch immer einem Arzt/Ärztin zugeteilt. Den ganzen Tag verbrachte ich dann in einem bestimmten Saal (es gibt insgesamt 3), wo um die 3-5 OPs (meistens Allgemein/Visceral/Unfallchirurgie) stattgefunden haben. Wenn man wollte, konnte man theoretisch auch wechseln, um woanders was zu sehen oder mitzuhelfen bei der Einleitung. Man konnte bei der Einschleusung/Vorbereitung helfen (Lagern der Patienten, Flexülen legen, Anbringen von EKGs/Oxymeter/Blutdruckmanschette, Infusionen vorbereiten, usw...), dann bei der Einleitung mit der Maske beatmen, LAMAs legen, beim Intubieren helfen, und während der OP zb Medikamente aufziehen, Monitor bewachen & Anästhesieprotokoll schreiben.
Während meiner Famulatur habe ich viele ZVK-Anlagen gesehen, Periduralanästhesien, Femoralis/Ischiadicuskatheter usw.
Ich hatte immer Notizblätter&einen Stift dabei sowie ein Anästhesiologie(bzw Intensivmedizin)-Taschenbuch, was mir sehr geholfen hat. Zum einen konnte ich Sachen nachschlagen die ich wissen wollte, zum anderen hatte ich dann auch was zu tun wenn es mal ruhiger war oder eine OP länger dauerte.
Ansonsten einfach die Ärzte & Pfleger mit Fragen durchlöchern wenn was unklar ist oder man was erlernen möchte, das war meiner Ansicht nach sehr erwünscht und hat mir viel gebracht.
Sehr schön fand ich im OP die gute Zusammenarbeit von Ärzten und Pflegern. Von beiden Seiten kann man viel lernen.
Eine Woche habe ich zwischendrin auf der ITS verbracht, bin aber wieder auf Nachfrage in den OP gewechselt weil es mir dort besser gefallen hat und ich mehr machen konnte. Das war kein Problem, da sonst kein anderer Famulus da war und es Frau Dr. Kraus auch wichtig war, dass man Freude dort hat und auch was mitnimmt. Trotzdem war die Erfahrung auf der ITS nicht schlecht, ich habe dort auch viel gesehen und durfte morgens zb Patienten (mit)untersuchen und Status schreiben.
Zu allgemeinen Gegebenheiten noch:
Es gab kein freies Mittagessen, wobei ich sowieso nie in der Pause aus dem OP-Trakt rausgegangen bin. Eigentlich hat fast jeder seine Pause im großen Aufenthaltsraum verbracht und hat dort gegessen. Für mich war das allerdings kein Problem.
Mir wurde eine relativ günstige Unterkunft am Krankenhaus angeboten (glaube es waren 300€/Monat), aber gewohnt habe ich letztendlich in der Innenstadt, damit ich auch was von Berlin sehen konnte in der Zeit.
So weit außerhalb wie man es auf der Karte vermutet liegt das Krankenhaus aber nicht, da ich mit der Ringbahn&S1-Linie ganz gut hinkam und dann lediglich in Hermsdorf noch jeden Tag ca 15-20min zu Fuß vom/zum Bahnhof gelaufen bin.
Bewerbung
Habe mich noch relativ kurzfristig (1-2Monate vorher) beworben bei Frau Fahlke (Anästhesiesekretariat) - kurzes Telefonat mit anschließender Email
Lief alles unkompliziert ab
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Patienten untersuchen Braunülen legen