Ein Grund warum ich mich im Johannes-Hospital beworben habe war die auffällige Werbung für Famulaturen auf der Homepage, welche sogar einen persönlichen Betreuer verspricht. Dem war dann natürlich nicht so, es hätte mich auch sehr gewundert wenn ein Arzt soviel Zeit für Praktikanten hat.
So hatte die Famulatur das Problem, das wahrscheinlich jedes Praktikum hat: Zwischendurch gibt es immer Momente ohne Aufgabe in denen man herrenlos rumsitzt/rumsteht. Ich musste mir also oft selbst Beschäftigung suchen, dafür gab es aber genug Möglichkeiten. Meine eigentliche Station war die Gastroenterologie, wenn es wenig Arbeit gab war ich oft in der Endoskopie oder auf anderen Stationen. Ich durfte z.B. für einen Tag bei den Nephrologen und den Kardiologien hospitieren, letztere haben mich sogar mit ins EPU- und Herzkatheterlabor genommen. Da im Haus auch PJler sind, gibt es wöchentlich 1x PJ-Unterricht und 1x Patientenvorstellungen an denen natürlichen auch Famulanten teilnehmen dürfen. So habe ich eigentlich immere irgendeine Beschäftigung gefunden, es kann aber nicht schaden sich z.B. etwas zu Lernen mitzunehmen.
Nun aber zur eigentlichen Station, die insgesamt einen guten Eindruck bei mir hinterlassen hat. Das Verhältnis zwischen Pflege bzw. Ärzten und Patienten war sehr gut, für die einzelnen Patienten wird sich hier wirklich mal Zeit genommen. Auch das Klima auf der Station hat mich positiv überrascht, von anderen internistischen Stationen kannte ich bisher nur überarbeitetes und gestresstes Personal. Hier habe ich mich gut aufgehoben gefühlt, die 3 Stationsärzte haben sich zwischen ihrer Arbeit immer genug Zeit genommen um mir Dinge zu erklären. Selbst machen durfte ich Patientenaufnahmen, Blut abnehmen und Viggos legen. Bei allen anderen Dingen durfte ich nur zuschauen oder assistieren, dafür habe ich durch die vielfältigen Krankheitsbilder der Patienten viele verschiedene Eingriffe oder Untersuchungen gesehen.
Kleidung und Essen werden vom Krankenhaus gestellt, man wird auch immer von den Ärzten oder den Leuten aus der Endoskopie in die Cafeteria mitgenommen. Alles in allem kann ich das Johannes-Hospital für Famulaturen/PJ empfehlen, die Ärzte haben meinem Eindruck nach einen relativ persönlichen/kollegialen Umgang untereinander und nehmen sich genug Zeit für Studenten.