Meine Famulatur in Valens war durchweg positiv und eine absolute Bereicherung. Da man in der Schweiz als Unterassistent (UHU) angestellt ist, darf man wesentlich mehr Aufgaben übernehen, als in Deutschland. Vom ersten Tag an fühlt man sich als UHU sehr willkommen und wird ins Team integriert. Alle Ärzte (einschließlich die Chefärzte) freuen sich über Studenten und sind motiviert, dir das spannende Fach der Neurologie näher zu bringen.
Tagesablauf:
Jeder Tag startet mit einem Morgenrapport, in dem die Patienten, die am Vortag auf Station aufgenommen wurden, kurz vorgestellt werden. 1-2x/Woche findet im Anschluss der Röntgerapport statt. Den Rest des Tages ist man fest einer Station und somit einer/m Assistenzärzt(in) zugeteilt. Mit dieser/diesem teilt man sich ein Büro und bekommt einen eigenen Laptop und ein Telefon. Die Hauptaufgaben der UHUs bestehen darin, Patienten aufzunehmen und zu untersuchen, Eintritts- und Austrittsberichte zu verfassen, Medikamente zu verordnen, Rücksprache mit anderen behandelnden Instanzen zu halten und die aufgenommenen Patienten am Nachmittag dem Oberarzt vorzustellen. Ein großer Bonus: Stationsärztin und Oberarzt nahmen sich jeden Tag Zeit, einem , auch gelegentlich in Form von Bedside teaching, etwas Neues beizubringen und Fragen zu beantworten, was extremst lehrreich war. Blutabnahmen etc. übernimmt die Pflege, zu der man allerdings auf meiner Station wenig Kontakt hatte. Einen Kittel erhält man vor Ort am ersten Arbeitstag.
Valens:
Valens ist ein idylisches, kleines Dörfchen mitten in den Bergen. Leider gibt es keinen Supermarkt, jedoch ist Bad Ragaz innerhalb von 20 Minuten mit dem Bus zu erreichen. In und um Valens gibt es ein paar schöne Wanderwege. An den Wochenenden bietet sich zudem an größere Ausflüge/Wanderungen zu unternehmen (5 Seen-Wanderung, Walensee mit Quinten, St. Gallen, Liechtenstein,...). In Fußnähe zur Klinik gibt es 3 Personalhäuser. Ich habe im Haus Pizol eine Wohnung mit eigenem WC/Dusche (ca. CHF500/Monat) gemietet, die gepflegt, aber ein wenig in die Jahre gekommen ist. Geschirr, Töpfe und Pfannen können gegen ein Deposit von 100 CHF erworben werden.