Meine Famulatur sollte 30 Tage dauern. Ich musste am ersten Tag einen Abstrich machen deswegen habe ich später als geplant angefangen. Zuerst war ich auf 119A (mehr Häma), einige der Ärzte waren sehr nett, aber eine war gemein, hat mir gar nichts erklärt, war immer super beschäftigt, und hat mich am ersten Tag einfach allein lassen beim Blut abnehmen, obwohl sie wusste, dass es meine erste Famulatur ist und dass ich nur einmal (Praktikum 2. Semester) Blut abgenommen habe. Sie hat mir nichts gezeigt (wo Blutröhrchen legen, Stauschlauch war in einem komplett anderen Zimmer...)
Die Patienten auf der Hämatologie haben SEHR schlechte Venen, also von daher würde ich nicht diese Station für Anfänger empfehlen. Es gibt im Durchschnitt mehr als 10-15 Blutabnahmen pro Tag.
Vom pflegerischen Team her wars genauso, manche sind nett, andere sehr unhöflich. Einmal während einer Lumbalpunktion hat uns (ich und 2 andere Famulanten) vom Patientenzimmer rausgeschmissen, weil der Patient ängstlich war.
Auf der 119A war ich eine Woche, auf der 119B (Onkologie) eine andere. Die Ärzte dort erklären besser (insb. der neue nette Assistenzarzt), sind auch super Busy und manche haben sehr offensichtlich kein Bock drauf... Sie haben immer sehr viel Organisatorisches erwartet, nicht viel machen lassen (LP, KM-Punktion nie), außer Blut abnehmen. Es wurde mir übrigens auch nie gezeigt, wie man Zugänge liegt... Nach der 2. Woche insgesamt (also Anfang 3. Woche) hieß es, ich soll nicht mehr zurückkommen, weil die Station sehr belastet ist mit Covid (es gab einen einzigen Fall, und zwar nur auf der Privatstation -120). Ich habe dann nachgefragt, ob ich den Rest meiner Famulatur im Hämatologischen Labor verbringen kann, dazu haben sie natürlich Nein gesagt, weil sie „keine Kapazitäten wegen Covid haben“ (im Labor??)...
Also insgesamt nicht sehr empfehlenswerte Famulatur, die Ärzte strengen sich sehr an, um so wenig wie möglich zu lehren, und um sich zu entlasten. Vielleicht ohne die Pandemie hätte es anders laufen können.