mehrere Frühreha-Stationen Phase B und C, neurologische ITS
Fachrichtung
Neurologie
Zeitraum
7/2020 bis 8/2020
Einsatzbereiche
Diagnostik, Station
Heimatuni
Dresden
Kommentar
Die Famulatur in der Elbland Reha kann ich nur wärmstens empfehlen! Ich war die erste Famulantin dort und wurde vom gesamten Team – sowohl den Ärzten, als auch den Therapeuten und Pflegern – vom ersten Tag an gut integriert. Es ist ein kleines Haus mit 5 Stationen und dementsprechend wenigen Ärzten, was aber den Vorteil hat, dass alle wissen, wer man ist und was man macht. Ich habe zu Beginn 2 Wochen auf der neurologischen ITS (Frühreha) verbracht. Nahezu alle Patienten der Station sind mit einer Trachealkanüle versorgt und beatmet. Sowohl die Oberärztin als auch die Stationsärzte waren super nett und haben mir nach einer Einarbeitungszeit schnell Aufgaben übertragen. Täglich läuft man bei der Visite mit, legt Flexülen, untersucht und was sonst noch so anfällt. Unter Anleitung konnte ich auch Arterien legen und Lumbalpunktionen machen. Regelmäßig hat man die Möglichkeit, BGAs auszuwerten, Befunde zu diktieren, EKGs auszuwerten, bei allen Untersuchungen und Therapien mit dabei zu sein – immer nach dem Motto „alles kann, nichts muss“. Auch über Beatmung und Trachealkanülenmanagement kann man hier viel lernen. Einmal habe ich auch einen Patienten im RTW nach Meißen zur PEG-Anlage begleitet, was auch sehr interessant war.
Zwei weitere Wochen habe ich dann im Reha-Bereich Phase C verbracht. Hier ist der ganze Arbeitsalltag etwas ruhiger, Visiten finden 2x/Woche statt. Die drei Stationsärzte und der Oberarzt sind auch hier sehr aufgeschlossen und haben viel gezeigt und erklärt. Der Oberarzt im Reha-Bereich ist kein Neurologe, sondern Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, sodass man auch in dieses Feld einen Einblick bekommt. Täglich auf dem Plan standen hier vor allem die Neuzugänge, die ich auch selbständig aufnehmen, untersuchen und anschließend dem Stations- und Oberarzt vorstellen durfte. Danach ist man auf jeden Fall fit in neurologischer Basisuntersuchung! Auch standen immer mal wieder Blutabnahmen, Flexülenanlage, Befunde sichten und natürlich Briefe diktieren auf dem Plan. Ich fand es besonders gut, dass sich der Chefarzt selbst Zeit genommen hat, um mit mir Neuaufnahmen oder interessante Fälle zu besprechen und auch er sehr viel erklärt hat.
Jeder Morgen beginnt mit einer kurzen Übergabe auf Station zusammen mit der Pflege und einer anschließenden Morgenbesprechung mit allen Ärzten im Haus. Dabei werden neu aufgenommene Patienten vorgestellt, was ich dann für selbständig aufgenommene Patienten auch übernommen habe. Wöchentlich gibt es die Möglichkeit, an der Röntgen- und EEG-Konferenz teilzunehmen. Auch werden regelmäßig Ärzte- und Pflegeschulungen angeboten, an denen man teilnehmen kann (z.B. zum Thema Delir). Die tägliche Mittagspause war überhaupt kein Problem, auch war i.d.R. pünktlich Feierabend.
Das Schöne an der Reha ist, dass man die Möglichkeit hat, einen sehr breiten Einblick in die Therapien zu bekommen. Ich durfte überall zusehen, wo ich wollte (Physio-, Sport-, Ergo-, Psycho- & physikalische Therapie, Logopädie; Gruppen- und Einzeltherapien; ich konnte sogar mit zur Therapie ins Bewegungsbad). Auch konnte ich bei der Funktionsdiagnostik (EKG, EEG, ENG) dabei sein.
Einzig die Organisation hinsichtlich Schlüssel/IT-Zugang war etwas holprig, aber das war schlichtweg dem geschuldet, dass die Elbland Reha bis dato noch keine Famulanten hatte.
Insgesamt konnte ich in meiner Famulatur in der Elblandreha sehr viel sehen, ausprobieren und sowohl theoretisch als auch praktisch lernen. Jedem, der Interesse an der Neurologie und/oder Reha-Medizin hat, kann ich eine Famulatur hier wirklich empfehlen!
Bewerbung
Beworben habe ich mich etwa einen Monat vorher direkt über den Chefarzt. Vom Sekretariat erhielt ich dann zügig eine Bestätigung.