Notaufnahme, Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP
Heimatuni
Bochum
Kommentar
Insgesamt hat mir die Famulatur sehr gut gefallen und ich konnte viel mitnehmen.
Einen festen Ansprechpartner hatte ich nicht. Allerdings konnte man eigentlich jeden fragen , wenn man mal etwas nicht wusste oder Hilfe brauchte, vor allem die Assistenzärzte. Neben mir waren noch 1 PJler, 1 CTA und 1-2 MAC (med.Assistenz Chirurgie) auf den Stationen eingeteilt. Das führte dazu, dass wir oft nicht so viel zu tun hatten, da die wenigen Aufgaben auf alle verteilt und damit schnell erledigt waren. Durch Corona gab es nämlich natürlich weniger Patienten auf der Station und der OP-Betrieb wurde etwas runtergefahren (2-3 Säle statt 5 Säle). Allerdings hatte man dadurch immer jemanden, der einem helfen konnte, da immer andere PJler etc. da waren. Dadurch dass man keinen festen Ansprechpartner hatte, war man darauf angewiesen, dass man viel Engagement zeigt . Hier ist es hilfreich, regelmäßig in den OP-Plan und den Dienstplan zu schauen, wer gerade wo eingeteilt ist, damit man Ops , die einen interessieren, schauen oder in bestimmte Bereiche wie die Ambulanz oder Intensiv schnuppern kann.
Wie sieht ein typischer Tag in der Neurochirurgie aus?
Der Tag beginnt um etwa 7 Uhr mit dem Antritt im Arztzimmer. Dann wird Visite gemacht mit den Assistenz- und Oberärzten. Im Anschluss gegen 7:45 folgt die Frühbesprechung . Danach verteilen sich alle auf ihre jeweiligen Aufgabengebiete (OP, Ambulanz, Aufnahme, Station, Intensiv, Privatstation). Um 14 Uhr folgt die mittagliche Röntgenbesprechung, wo die Bilder der OP-Patienten für den nächsten Tag besprochen und Zugangswege überlegt werden oder auch Post-OP-Bilder evaluiert werden. Nach der Mittagsbesprechung können die Famulanten/PJler etc, gehen. Wenn es noch etwas interessantes gibt, kann man auch sehr gerne länger bleiben. Es wäre aber auch kein Problem gewesen, wenn man mal schon vor der Mittagsbesprechung gegangen wäre, wenn es nicht so viel zu tun gab.
Zudem gab es jede Woche Do PJ-Unterricht, an dem ich als Famulant auch teilnehmen durfte. Zudem wird auch jeden Mi ein Allgemeinchirurgie-Seminar und jeden Di ein Radiologie-Seminar angeboten, an denen ich allerdings nicht teilgenommen habe.
Die Aufgaben hängen zum Teil stark von der Eigeninitiative ab. Wenn man interessiert ist, sollte man auf jeden fall immer nachfragen, ob und was es gerade für einen zu tun gibt. Meine Aufgaben waren vielfältig: Von Drainagen ziehen mit Übernähen der Wunde mit einer Einzelknopfnaht, Blutabnahmen, PVKs und arterielle Zugänge legen, Wundversorgung mit Fotodokumentation, Briefe schreiben und Labor anfordern bis Fadenziehen, Zugänge ziehen oder Betreuung von Patienten während Wach-OPs war sehr viel dabei. Zudem habe ich auch Liquorpunktionen gesehen bzw dabei assistiert. Mit der Zeit bekam mit eine gute Routine und Sicherheit in den versch. Aufgaben. Außerdem war ich fast jeden Tag bei den verschiedensten OPs dabei und habe dadurch ein großes Spektrum an neurochirurgischen Eingriffen gesehen. Da viele OPs in der Neurochirurgie mikrochirurgisch waren, konnte man oft jegliche Schritte am Bildschirm mitverfolgen. Ein paar Mal dufte ich mich auch mit steril einwaschen und am Ende der OP die Wunde zunähen bzw. tackern. Hier sollte man auf jeden Fall nicht zu Scheu sein, sondern ruhig selbstbewusst fragen, ob man nähen dürfte oder, wenn man noch nicht erfahren ist,fragen, ob derjenige es einem mal erkären könnte.. Besonders die Assistenzärzte lassen einen gerne mal "ran".
Zudem durfte ich auf Nachfrage auch in der NC-Ambulanz und der Aufnahme begleiten und etwas mithelfen.
Ein Tipp: Nutzt im OP freie Zeiten und helft so viel wie möglich beim Lagern der Patienten oder bei der OP-Vorbereitung mit. Fragen der OTAs und Operateure ist auch immer hilfreich, wenn man etwas nicht versteht. Oft hatte man auch die Chance , der Anästhesie beim Legen von arteriellen oder venösen Zugängen oder ZVKs zu helfen. Ruhig immer nachfragen:)
Bewerbung
Die Bewerbung verlief unkompliziert. Nachdem ich bei einem Mikrochirurgiekurs von Prof. Scholz (Chefarzt Neurochirurgie SANA Duisburg) in den Skillslabs teilgenommen hatte, bewarb ich mich auf eine Famulatur bei Ihm in der Neurochirurgie . Die Antwort bzw. Zusage kam schnell. Ich musste nur noch einen Lebenslauf und eine Gesundheitsbescheinigung vom Hausarzt einreichen.
Ein paar Tage vorher rief ich dann an , wann ich da sein soll und usw.
Allerdings teilte man mir die falsche Uhrzeit mit. So war ich wie abgesprochen um 8.15 am Chefarztsekretariat und konnte dadurch am 1.Tag nicht an der Frühbesprechung teilnehmen und man wusste nicht direkt, dass ich komme. Das lag allerdings vermutlich daran, dass die Chefarztsekretärin in Urlaub war und nur ihre Vertretung da war. Jedoch schickte man mir direkt einen Assistenzarzt, der mit mir alles organisatorische regelte. Ich bekam ein Namenschild (allerdings nur mit "Praktikant"), einen Transponder für den Klinikeingang und für den Wäscheautomaten und Zugang zum Kliniksystem. Daher kann ich mich nicht beschweren. Ich hatte dadurch immer Zugang zu Patienteninformationen oder auch zum OP-Plan.