Die Stimmung auf der Station ist sehr gut und der Umgang zwischen Ärzten*innen, Pflege und Patient*innen ebenfalls. Morgens stehen Blutabnahmen an, jedoch kann man auch falls etwas anderes spannenderes ansteht auskommen ohne schief angesehen zu werden. Sonst geht es auf Visite, man darf früh eigene Patient*innen aufnehmen und betreuen, macht sich selbstständig Gedanken dazu (Diagnostik, Therapie etc) und kann es aber immer mit den Assistenzärzten*innen besprechen und nachfragen. Würde empfehlen anfangs gleich zu fragen, ob man eigene Patient*innen betreuen darf. Bei der OA/CA Visite stellt man die eigenen Patient*innen vor, wird in einem sehr wertschätzend Rahmen dazu (ab-)gefragt und führt dann im Zimmer das Patient*innengespräch. Es gibt eine tägliche Teambesprechung und Freitags im Journalclub werden aktuelle Studienergebnisse vorgestellt, wenn man möchte kann man auch selbst mal etwas vortragen. Bei Interesse kann man auch immer mit in die Endoskopie und in die Röntgenbesprechungen. Außerdem ist ein Mal wöchentlich PJ-Unterricht, der auch sehr gut ist. Für mich war es eine tolle Möglichkeit eigenständig zu lernen, vor allem wenn man Interesse an der Inneren und speziell infektiologischen Fällen hat. Man kann sich immer einbringen wenn man Lust hat, es ist aber völlig in Ordnung auch Aufgaben abzugeben oder mal früher zu gehen. Es besteht ein ganzheitlicher und wertschätzender Umgang mit den Patient*innen, was von Chefarzt und Oberarzt*innen vorgelebt wird, wobei sich viel Zeit für die initiale Anamnese und Untersuchung genommen wird und die Autonomie der Patient*innen gewahrt wird. Inhaltlich gab es Krankheitsbilder von COVID-19, Windpocken, AIDS, TB, onkologische Patient*innen und Fieber unklarer Genese.
Das einzig wünschenswerte wäre ein kostenloses Mittagessen, sonst wirklich empfehlenswert für alle, die Interesse daran haben, trotz infektiologischem Schwerpunkt ein breites Spektrum an Erkrankungen zu sehen und gleichzeitig ein Umfeld zu haben, in dem nicht an sondern mit Patient*innen gearbeitet wird.
Bewerbung
Beworben habe ich mich einen Monat davor, jedoch war eine geplante Famulatur im Frühjahr 2020 wegen Corona abgesagt worden.