Für mich war es die erste Famulatur im St. Josef. Am ersten Tag wurde ich auch direkt von ihm an der Pforte empfangen, was ich sehr positiv und einladend fand. Eine Ärztin hat mich und eine weitere Famulantin dann herumgeführt, um Schlüssel, Kleidungskarte, Vertrag etc. abzuholen. Das Organisatorische war also perfekt und komplikationslos. Wir waren mehrere Famulanten und konnten uns gut auf die OP-Säle aufteilen, so wie wir es uns wünschten. Man konnte auch mit zu den Aufklärungsgesprächen oder auf die Intensivstation (dazu später mehr). An praktischen Tätigkeiten konnten wir Braunülen legen, BGAs abnehmen, transfundieren, intubieren, die Beatmung einstellen, Medis verabreichen und aufziehen, mit Maske bebeuteln, Protokoll schreiben, selbst das Aufklärungsgespräch führen...Das Krankenhaus hat auch eine Geburtshilfeabteilung, da konnte man auch jederzeit mitgehen, wenn PDAs benötigt wurden.
Bei allen anderen Tätigkeiten konnte man assistieren oder zuschauen und so viele Fragen stellen, wie man wollte. Es hat sich jeder Arzt Zeit genommen, um alle Fragen zu beantworten. Es gab (mit den allermeisten Ärzten) einen Umgang auf Augenhöhe, das "Du" war in der Regel angebracht.
Leider kam uns nach 2 Wochen Corona in die Quere und die meisten OPs fielen aus. Wir halfen dann auf Station bei den Blutentnahmen und die Assistenzärzte sprachen mit uns Themen durch, die wir uns wünschten. Durch die ersten Patienten auf der ITS fiel auch unsere Intensivwoche aus, die sonst vorgesehen ist.
Alles in allem fand ich es eine sehr spannende und interessante Famulatur für den Einstieg. Man kann viel lernen und viel selbst ausprobieren. Die anderen Mitarbeiter sind super nett und ich hatte nicht nur das Gefühl, geduldet zu sein, sondern dass auch jeder einem etwas beibringen möchte.
Kleines Plus: ein Gynäkologe hat in der OP gefragt, ob ich assistieren möchte. Das war eine sehr willkommene Abwechslung. Auch sonst kann man die Chirurgen auch fast immer um Erklärungen etc bitten.
Bewerbung
Die Bewerbung ging unkompliziert über eine E-Mail an den Chefarzt. Jedoch sollte man sich schon ein paar Monate vorher melden, um sicher einen Platz zu bekommen.