Der Tag schaut ungefähr folgendermaßen aus:
Beginn eig um 07.40 Uhr mit der Morgenbesprechung ( zu der wir Famulanten nicht durften, weil es sonst zu viele in einem Raum sind ), also geht man direkt auf die Stationen ( Gyn & Wöchnerinnen ) zum Blutabnehmen, wenn man zu 2. ist teilt man sich auf: Einer nimmt Blut ab, einer geht in den OP.
Im OP ist man oft als 2. Assistenz eingeteilt, man steht also wirklich mit am Tisch, hält Haken, saugt ab.. Erklärungen zur OP habe ich in 5 Tagen leider dennoch nur an einem Tag bekommen.
Man kommt im Schnitt dann gegen 11 Uhr aus dem OP und sucht sich dann quasi selbst seine Aufgaben, fragt auf den Stationen nach, Im Kreissaal und in den Ambulanzen. Man ist niemandem zugeteilt, was total schade ist und man wird auch nicht zu spannenden Fällen oder zu Geburten dazu gerufen ( man hätte ja sogar das Telefon dazu ). Typische Visiten, denen man sich anschließen kann, gibt es kaum und man wäre zu der Zeit sowieso entweder im OP oder eben noch mit BEs beschäftigt. Ich habe eine OÄ mal gefragt ob ich mich ihrer Visite anschließen kann, und ihre Antwort war nur wenns sein muss, dementsprechend hab ich auf dieser einzigen Visite auch absolut nichts gelernt.
Am besten ist es eigentlich, wenn man sich den Ärzten der Ambulanzen ( Brustzentrum/ Gyn Ambulanz ) anschließt, hier sind oft wirklich engagierte AssÄrzte, die einem das Fach wirklich nahe bringen wollen.
Kurz vor 16 Uhr ist dann nochmal eine kurze Besprechung mit allen Ärzten, zu der wir dann müssen ( hier spielt die Anzahl der Personen in einem Raum keine Rolle mehr ) und dann dürfen wir nach Hause.
Pro:
Es gibt wirklich einige sehr nette Assistenzärzte, die richtig Lust haben dir was beizubringen, manchmal scheitert es einfach an der Zeit.
Mittagessen ist jederzeit möglich ( außer man ist gerade bei einer Geburt dabei oder im OP) und jeder schaut, dass du pünktlich um 16 Uhr nach Hause kommst.
Man lernt definitiv sicher BE und PVK Anlagen durchzuführen, sowohl bei Pat. mit super, als auch mit total schlechten Venen und es ist keine Schande, wenn man auch beim 2. mal nicht trifft.
Contra:
Keiner fühlt sich wirklich zuständig für die Famulanten, man ist also quasi immer auf der Suche nach jemandem, der einen mit nimmt, teilweise wird man auch wieder weggeschickt.
Es gibt viele v.a. Oberärztinnen, die einen auf dem Gang nichtmal grüßen, geschweigedenn einen beachten, wenn man mit im Raum ist.
Man wird in keinster Weise ins Team integriert.
Im OP steht man zwar mit am Tisch, Erläuterungen zu OP Techniken oder überhaupt zur OP habe ich aber nur von einem Oberarzt erhalten.
Insgesamt würde ich eine Famulatur in der Gyn hier nicht empfehlen, wenn man wie ich wirklich begeistert von der Gyn ist und aus seiner Famulatur maximal viel rausholen möchte und sich vor allem auch wohl fühlen möchte.
Letztlich habe ich diese Famulatur abgebrochen, da zeitgleich Freundinnen in anderen KH waren und ich somit auch mitbekommen habe, wie schön und lehrreich Famulaturen in anderen KH laufen können.