Famulatur Anästhesiologie in Krankenhaus Reinbek St. Adolf- Stift (2/2021 bis 3/2021)

Krankenhaus
Krankenhaus Reinbek St. Adolf- Stift
Stadt
Reinbek
Station(en)
OP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
2/2021 bis 3/2021
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Luebeck
Kommentar
Als erste Famulatur war das eine sehr gute Entscheidung.
Man hat die Möglichkeit morgens in der Frühbesprechung zu hören welche OPs und demnach Narkoseverfahren in den 10 Sälen anstehen. Einteilung erfordert Eigeninitiative und besonders zu Coronazeiten mit einem Arzt/Student Verhältnis von 1:2, ist etwas Extroversion nicht verkehrt um für sich den gewünschten Saal zu ergattern.
Von frischen Assistenzärzten bis zum Chefarzt sind alle sehr freundlich und bemüht ein lehrreiches Erlebnis für ihre Studenten zu gestalten.
"Hands on" ist das Stichwort. VVKs, Arterielle Katheter, LAMAs, endotracheale Intubation etc. Die wichtigsten handwerklichen Fertigkeiten eines Anästhesiologen kann man mehrmal am Tag einüben. Konventionelle und Videolaryngoskopie, palpatorisch oder Sonogesteuerte Katheteranlagen, Plexusblockadenassistenz und intrathekale Anästhesieverfahren sind nahezu jeden Tag auf dem Programm und können geübt werden.
Anwesenheit im Kreißsaal, in der Prämedikationssprechstunde, im Aufwachraum und bei Schockraumanmeldungen ist möglich.
Covid-bedingt war der Einsatz auf der Intensivstation und auf dem NEF leider nicht möglich, umfasst aber Prinzipiell das angebotene Ausbildungsspektrum der Klinik und wird auch sofort wieder angeboten, sobald die Infektionslage es erlaubt.
Man lernt den kompletten perioperativen Ablauf ab der Schleuse bis zur Übergabe an den Aufwachraum oder die ITS und darüber hinaus.
Annahme, Einleitung, Beatmung, Lagerung, intraoperatives Handling, Notfälle, Ausleitung, Übergabe. Bis auf die Notfälle, ist es möglich diesen Ablauf bei "einfachen" Patienten großteuls selbstständig zu durchlaufen. Der Arzt ist jederzeit anwesend und steht immer mit guten Tipps und geschickten Handgriffen beratend zur Seite, egal mit wem man mitläuft. Besonders sie erfahrenen Ärzte haben ihre Steckenpferde, was man gut nutzen kann, wenn man vertieft über ein Thema mehr lernen möchte. Der eine mag Notfallmedizin und geht das Gerinnungsmanagement im Notfall mit einem durch, eine ist ein Atemwegsnerd und wenn man mit P.D. Dr. Krause, dem Chefarzt der Klinik, im Saal landet, kann man sich so einiger "AHA- Effekte" zur Physiologie sicher sein, wie sie sich die Vorklinikphysiologen nur allzugern bei uns gewünscht hätten. "Anästhesie ist angewandte Physiologie" das lernt man sehr schnell und kann in einem spannenden Setting seine geliebten Freunde Hagen Poiseuille, Frank Starling und Euler Liljestrand in Aktion erleben - großartig!
Kleidung wird gestellt. Hier ganz gewöhnliche Funktionskleidung in blau und grün für außerhalb und innerhalb des OPs.
Montag bis Donnerstag findet PJ- Unterricht in mindestens zwei Fächern statt. Dieser ist sehr auf die PJler zugeschnitten, sprich eher seichte Detailtiefe und nur die wichtigsten Inhalte der Fächer, die dafür so in der M3 abgefragt werden. Somit nimmt man sich als Famulus Zeit praktisch zu lernen. Man ist nicht verpflichtet zum Unterricht zu gehen, darf aber alles mitnehmen. Es ist aber super zum Networken mit den anderen Studis aus dem Haus geeignet, da man davor oder im Anschluss im "Klosterkeller" sein Mittagessen holt, welches für Famulanten und PJler umsonst ist, und dieses dann gemeinsam in der "Ärztelounge" zu sich nimmt.
Recht schnell wurde man ins Strahlenschutzregister aufgenommen mit Zertifikat und eigenem Dosimeter. Das Zertifikat mit Nummer wird einem ausgehändigt und ist ein Leben lang gültig, das Dosimeter ermöglicht es einem bei Eingriffen dabei sein zu dürfen, in denen die Durchleuchtung zum Einsatz kommt (Orthopädie, Angiographie).
Die Pflegenden sind der Hammer! Stets freundlich und sehr "gastfreundlich".
Von ATAs bis fachweitergebildete Gesundheits-, und Krankenpfleger ist im Team alles vertreten. Stehen einem gerne mit Rat und Tat zur Verfügung und haben auch handwerklich oft einen guten Tipp parat. Wenn man sich direkt vorstellt, hat man hier bereits die halbe Miete gewonnen.

Solange Covid19 noch ein Thema ist: Schnelltests und PCR werden ermöglicht und schemagerechte Durchführung erwartet. Herr Krause legt da sehr viel Wert drauf und erinnert einen auch gerne mal dran. In meinen 30 Tagen waren alle stets negativ, was besonders an den hohen hygienischen Standarts liegt. Jeder eintreffende Patient wird wie potentieller COVID- Patient versorgt.
Wir aben jeden Tag FFP3 Masken und Schutzbrillen zur Verfügung gehabt. Einleitung mit Atemwegssicherung IMMER mit Schutzkittel, Schutzbrille oder Visier und FFP3 Maske.

Zusammengefasst eine großartige Erfahrung. Spannend, fordernd, lehrreich und das jeden Tag. Ich bin stets mit guter Laune zum Dienst, obwohl ich eine Eule bin. Feierabend machen wollte ich nur ungerne, weil immer irgendwo noch erwas zu sehen, zu besprechen, zu machen war, wenn man Lust hatte.
Der Slogan "Bestes Team ganz nah" wird hier wirklich gelebt. Die Stimmung ist immer gut, die Patienten sind gut betreut und liegen später entspannt im hellen und großen Aufwachraum, was für mich ein Zeichen des Erfolgs ist.
Bewerbung
Recht kurzfristig: 3-4 Wichen vorher per Mail an das Sekretariat.
Unterricht
Häufiger als 5x / Woche
Inhalte
Nahtkurs
Fallbesprechung
Prüfungsvorbereitung
Repetitorien
Bildgebung
EKG
Sonst. Fortbildung
Patientenvorstellung
Tätigkeiten
Röntgenbesprechung
Blut abnehmen
Botengänge (Nichtärztl.)
Punktionen
EKGs
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Eigene Patienten betreuen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Frei verfügbar
Tätigkeiten
Essen frei / billiger
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1