Das Spital Bülach ist eine versteckte Perle im Zürcher Unterland circa 35 Autominuten von Zürich und etwa 5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Das Spital ist eher klein und man findet sich schnell zurecht. Dennoch ist der Notfall verhältnismässig gross und es werden breite chirurgische Krankheitsbilder aufgenommen und operiert. Man ist bis auf den Chefarzt und einigen Leitenden Ärzten per Du und alle sind unglaublich freundlich und erklären viel und gerne. Ich war gesamthaft 4 Wochen dort und wäre gerne noch etwas länger geblieben.
Die Pflege ist sehr kompetent und übernimmt wie überall in der Schweiz die Blutabnahmen und das Legen der Zugänge. Die Assistenzärzte sind ebenfalls super lieb und integrieren einen voll in das Team.
Drei Wochen war ich auf Station eingeteilt und eine Woche auf dem Notfall. Montag und Donnerstags war ich jeweils in der Orthopädie eingeteilt und den ganzen Tag im OP und konnte bei Knie-TEPS(spannend) und Hüft-TEPS(weniger spannend) assistieren. Der Orthopäde war sehr freundlich und hat unglaublich viel und gerne erklärt, leider durfte ich hier bis auf Redons annähen nicht viel selbstständig machen. Die restlichen Tage war ich auf Station eingeteilt und konnte die Visiten begleiten und teilweise selbst führen unter Aufsicht der sehr kompetenten Clinical Nurse. Jeden Tag war ich bei 2-3 OPs dabei und habe ein breites Spektrum an allgemeinchirurgischen (u.a.:TEPPS, Lichtenstein, Ileostamaanlage-und Rückverlagerung, Rektumresektion endoskopisch, Fistulektomien, VAC-Wechsel) und traumatologischen(Osteosynthesen am Radius und Malleolus, PFN, Bursektomie, Kreuzbandplastik, Rotatorenmanschettenrefixation, Materialentfernungen) gesehen. Teilweise war ich auch die erste Assistenz. Auch hier wurde viel erklärt und teilweise durfte ich auch nähen.
Die Woche im Notfall war auch sehr lehrreich, ich durfte nähen(auch Kinder) und hatte viel Erstkontakt mit den Patienten und konnte diese untersuchen und mich anschliessend mit dem OA oder AA rücksprechen und Berichte schreiben sowie den weiteren Verlauf betreuen.
Die beiden einzigen Contrapunkte sind, dass auf Station am Nachmittag nach den OPs nicht mehr viel zu tun ist und man sich selbst beschäftigen muss. Dies kam aber zum Glück nicht so häufig vor, da ich oft lange im OP war. Ebenfalls schade, dass leider (vor allem coronabedingt) relativ wenig Teaching stattfand und man auch nicht in den Morgen-und Nachmittagsrapport mitkonnte.
Ich kann das Spital Bülach uneingeschränkt weiterempfehlen!