(+):
- nette Ärzte die trotz Zeitmangel Lehre gemacht haben
- allgemein gute Stimmung sowohl unter Ärzten, als auch Pflege
- Mangelnde Organisation
(-):
- Mangelnde Organisation
- etwas zu viele pj-ler/Famulanten auf Station
In Kürze:
...hatte ich eine gute, lehrreiche Zeit. Ein bisschen unorganisiert war es, was wir (pj-ler und Famulanten) aber in Eigeninitiative gut gelöst haben und nicht unbedingt ein Nachtteil war. Ingesamt hat die Famulatur echt Spaß gemacht und ich kann die Kardiologie 4.3 + Notaufnahme samt ärztlichem Personal im Rotkreuzklinikum nur wärmstens empfehlen.
Ausführlich:
Manch einer wird sich fragen, warum die mangelnde Organisation auch unter pro aufgelistet ist, dazu später. Bei Ankunft empfand ich deswege nämlich erstmal etwas Missmut, denn als wir ankamen wusste niemand über unser Kommen (es begannen 2 weitere Famulanten mit mir) über unser Kommen Bescheid.
Wurden von der Kardio Chefarzt Sekretärin erstmal auf Station geschickt, von dort in die Morgenbesprechung, von dort zurück zum Sekreteriat.
Der Idealablauf ist wohl am ehesten: Sekreteriat --> Mitarbeiter-Ausweisausgabe an der Kasse gegen € 10 Pfand --> Wäscherei im Keller für die Kleidung (dafür braucht man den Mitarbeiter Ausweis/Magnetkarte) --> Station
Endlich umgezogen auf Station hat uns eine Ärztin kurzerhand aufgeteilt (weil wir wirklich zu viele gewesen wären - allein 3 pj-ler und 1 Famulant bereits auf Station + jetzt 3 Famulanten), ich blieb auf Station für 2 der 4 Wochen, die beiden anderen sind jeweils in die Funktionsdiagnostik und die Notaufnahme, um dann für die letzten 2 Wochen auf Station zurück zu kehren.
Hab mich am ersten Tag erstmal an eine pj-lerin gehängt, die mir alles gezeigt hat bzw zum Blutabnehmen mitgenommen hat, danach ging es mit den Ärzten weiter auf Visite.
Alltag Station:
Beginn war morgens ca. 8 Uhr mit dem klassischen Vampirdasein/ Blutabnehmen, was erstmal gedauert hat. Die Röhrchen waren hierfür schon vorbereitet und mit Etiketten beklebt, sodass man sich nur noch mit Abnahme Set ausrüsten musste um loszulegen. (Hierbei bietet es sich an, bei dem Patienten, bei dem man eh schon ist mal kurz auf Lunge und Herz zu hören, einfach um Übung zu bekommen.)
In der Zeit waren die Ärzte erstmal in der Morgenbesprechung. Meistens wurde man zu etwa der gleichen Zeit fertig und dann ging es kurze Zeit später weiter zur Visite. Hierbei konnte man jederzeit Fragen stellen oder die Ärzte haben erzählt und ein bisschen abgefragt oder auf interessante mögliche Auskultationen von Herz und Lunge hingewiesen. War Chefarzt Visite, hat sich auch dieser es sich nie nehmen lassen sowohl seinen Assistenzärzten als auch uns Fußvolk med. Aspekte zu erklären. (Allgemein fand ich das Teaching durch die Ärzte super, die haben sich immer Zeit genommen Fragen zu beantworten oder interessantere Sachen wie kleine Eingriffe angekündigt, damit man dabei sein konnte). Irgendwann war dann Mittag und Zeit für's Essen (für das tatsächlich immer Zeit war). Hier war der spannendste Teil nun eigtl. gelaufen, da die Nachmittage der Ärzte viel mit Bürokram (Briefe schreiben, etc.) gefüllt war. Manchmal konnte man dann noch bei spannenderen Sachen wie Pleurapunktion zuschauen, aber wenn nicht noch ein paar Blutabnahmen oder andere Aufgaben zu erledigen waren, war man meist um ca. 14:00 oder 14:30 fertig und wurde entlassen - oder konnte das selbst tun. :D
Donnerstags gab's Unterricht für die pj-ler, zu dem man problemlos als Famulant auch dazustoßen konnte.
Alltag Notaufnahme:
Viel selbstständiges Arbeiten: man konnte sich einen Chip ausleihen, mit dem man anschließend im System als Student den Fall bearbeiten konnte. Also hat man (alleine oder im Famulanten Team) den kompletten Ablauf von Anamnese, körperlicher Untersuchung, Zugang legen und ggf. auch schon mal Blut abnehmen selbstständig gemacht und dann dem Dok den Pat. vorgestellt und das weitere Procedere besprochen. Letztlich konnte man gehen wann man wollte, da die Ärzte nicht wirklich Überblick hatten, wer zur Früh oder Spätschicht kam geschweige denn das kontrolliert haben (Stichwort unorganisiert). Hier wurde man von den Assistenzärzten oder Oberärzten immer wieder ermutigt sich einzubringen bzw wenn man das von sich aus getan hat, konnte man problemlos zu jedem Pat. dazu kommen, egal ob chirurgisch oder internistisch.
Alltag Funktionsdiagnostik:
Hier war ich echt nur ein paar Stunden, weil ich es schnell SEHR langweilig fand trotz Erklärung durch die freundliche, diensthabende Ärztin, weil nur Transthorakale (oder 1x auf Intensiv transoesophageale) Echos liefen. Hab mich dann relativ schnell bedankt und verabschiedet und bin zurück auf Station, weil mir die Arbeit dort mehr Spaß gemacht hat.
Vor/Nachteile Organisation:
Wie bereits zu Anfang erwähnt, war Organisation nicht gerade prägend in meiner Famulatur. Vom holprigen Anfang, über die falsche Aussage aus dem Personalbüro es gäbe kein gratis Essen für Famulanten (gab es aber!) bis zum zu spät per Post erschienen Praktikumsvertrag.
Nun zu den Vorteilen:
- mal krank und kommentarlos daheim bleiben oder in Eigeninitiative Studientag frei nehmen war problemlos möglich :D, weil auf die Anwesenheit eh niemand geachtet hat und es keinen Überblick gab, wer, wann da sein sollte. die vollständige Anwesenheit gab's von der Sekretärin trotzdem bestätigt.
- Dank Eigeninitiative haben wir nicht nur die Station gesehen, sondern auch Funktionsdiagnostik und Notaufnahme (ein paar waren auch im Herzkatheter, hatte mich allerdings nicht interessiert); die Dauer in den jeweiligen Abteilungen konnten wir dadurch auch selbst bestimmen.
Tipps:
- Transponder besorgen, den gibt es in der Betriebstechnik auf Antrag gegen €40 Pfand, damit man zu allen Räumen auf Station (oder Umkleiden im Untergeschoss) problemlos Zugang bekommt. Muss unterschrieben werden durch nen Dok oder die Stationsleitung.
- Essensgutscheine gibt's auf Nachfrage an der Kasse, man muss nur seinen Bestellzettel rechtzeitig bis 9:30 in der Küche abgeben, weil das Essen auf Station geliefert wird, weil die Kantine wg. Corona geschlossen hat(te).
Bewerbung
2 Wochen vorher, hatte Glück, dass jemand abgesagt hatte