Famulatur Psychiatrie in LVR-Klinik Dueren (3/2021 bis 3/2021)

Krankenhaus
LVR-Klinik Dueren
Stadt
Dueren
Station(en)
Allgemeinpsychiatrische Institutsambulanz, 14C/D, 11D, 11D, Forensik 1
Fachrichtung
Psychiatrie
Zeitraum
3/2021 bis 3/2021
Einsatzbereiche
Station, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde
Heimatuni
Koeln
Kommentar
Ich hatte wirklich eine unheimlich tolle, lehrreiche Zeit in der LVR Klinik Düren und kann jedem, der sich ernsthaft für Psychiatrie interessiert nur wärmstens empfehlen, dort eine Famulatur zu absolvieren.

- Die Organisation und Kommunikation innerhalb der Klinik ist wirklich top, zumindest was die Famulaturen angeht (Der bürokratische Verwaltungsapparat soll wohl sollst etwas schwerfällig arbeiten, davon habe ich persönlich aber nichts gespürt). Man wird am ersten Tag im Sekretariat der ärztlichen Direktorin im Empfang genommen, diese begrüßte mich sogar namentlich und überreichte mir die Karte, mit der man als Famulant kostenlos in der Kantine essen kann. Nachdem der Papierkram erledigt war, wurde ich von dem leitenden Oberarzt der AP1, der gleichzeitig meine Ansprechperson für die Zeit der Famulatur war, abgeholt und über das Gelände geführt. Anschließend wurde ich dem Team in der Institutsambulanz inkl. der Chefärztin vorgestellt, die alle durch die Bank weg super nett und interessiert waren.

- Meine Famulatur sollte ich offiziell in der allgemeinpsychiatrischen Institutsambulanz verbringen, die ich sie mir als ambulante Famulatur anrechnen lassen möchte. Mir wurde jedoch direkt am ersten Tag erklärt, dass es mir absolut frei steht auch jeden anderen Bereich der Klinik kennenzulernen, wenn ich möchte. Das Angebot haben ich dankend angenommen und so versuchte man mir jeden Wunsch zu erfüllen und hat mir auch selbst noch viele Ideen gegeben, was ich mir unbedingt noch anschauen muss. Deshalb habe ich neben der Zeit in der Ambulanz auch ein/mehrere Tage auf der allgemeinpsychiatrischen Akutstation 11C, der suchtspezifischen Akutstation 11D, der Forensik 1 und im Aufnahmebüro verbracht. So konnte ich in diesem kurzen Zeitraum eine Vielfalt an Eindrücken sammeln, wie es sonst kaum möglich gewesen wäre. Ich durfte auch bei richterlichen Anhörungen dabei sein, mit zu psychiatrischen Konsilen in ein nahegelegenes Krankenhaus und hätte auch an gruppentherapeutischen Angeboten teilnehmen können (war zeitlich leider nicht mehr drin). Jeden Mittwoch Nachmittag gibt es eine Fortbildung für die Assistenzärzte, die auch sehr zu empfehlen ist.

- Die Stimmung innerhalb des Ärzteteams sowie zwischen den Ärzten und der Pflege ist so gut, wie ich es noch nirgendwo sonst erlebt habe. Die Hierarchie ist flach, ich war mit so gut wie allen per du und hatte nie den Eindruck unerwünscht oder im Weg zu sein. Im Gegenteil, alle waren bemüht mich mit einzubinden. Ich durfte z.T. eigene Patienten aufnehmen und ansonsten überall zuhören/zugucken wo ich wollte. Blutabnahmen gab es nur auf der 11C und selbst dort konnte man sich die mit den Assistenzärzten teilen. Fragen stellen war nie ein Problem, die Ärzte waren selbst auf den Akutstationen oder im Aufnahmedienst, wo es etwas stressiger werden kann, immer die Ruhe selbst und nie genervt oder ähnliches. Allgemein kann ich sagen, dass das Arbeiten in der Psychiatrie ein ganz anderes ist als in somatischen Häusern. Hier hat man noch verhältnismäßig viel Zeit für die Patienten, es ist keine auf den größtmöglichen Profit ausgelegte Akkordarbeit. Wo sonst nimmt sich ein Oberarzt einfach mal die Zeit und unterhält sich eine halbe Stunde lang einfühlsam mit einer Patientin, die er weinend auf der Station sieht, ohne das grade Visite ist und unabhängig davon, dass er grade auf dem Weg zu anderen Erledigungen war.

- Die Arbeitszeiten sind relativ flexibel. Es war nie ein Problem, wenn ich etwas später als 8 Uhr kam, weil die Bahn ausgefallen war oder ich aufgrund eines Termins früher gehen musste. Eine halbe Stunde Mittagspause war auch immer drinnen. Theoretisch kann man sich in Coronazeiten als Famulant bis 10.30 Uhr für ein kostenloses Mittagessen in der Kantine anmelden (es stehen mehrere Gerichte zur Auswahl) und mittags dort in einem Mehrwegbehälter abholen. Das habe ich nie in Anspruch genommen, deshalb kann ich nichts zur Qualität des Essens sagen.

- Einziger Minuspunkt: Ich habe leider keinen eigenen Schlüssel bekommen, was relativ unpraktisch war, da so gut wie alle Türen überall verschlossen sind und man so nicht mal schnell auf Toilette gehen kann, sondern immer nachfragen muss. Ich habe jedoch eine andere Famulantin getroffen, die in der AP 2 eingesetzt war und dort wohl einen Schlüssel erhalten hat, also vielleicht lag es nur an meiner Abteilung.
Bewerbung
Bewerbung lief über den kurzen Dienstweg, da ich am LVR-Stipendienprogramm teilnehme und mein Betreuer für mich in der Ambulanz nachgefragt hat, ob eine Famulatur möglich wäre. Offizielle Bewerbungen sind aber wohl auch recht unkompliziert und laufen über die ärztliche Direktion.
Unterricht
1x / Woche
Inhalte
Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Blut abnehmen
Patienten untersuchen
Patienten aufnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
16:00 bis 17:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
1
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1