- Das Ärzteteam umfasst sieben Neurologen und Psychiater (einige führen sogar beide Facharzttitel). Ich dürfte zwischen den verschiedenen Ärzten routieren und konnte so einen Einblick in die doch sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen gewinnen. Die Praxis ist sehr groß und bietet viele diagnostische Möglichkeiten u.a. EMG, ENG, EEG, SEPs usw., welche man sich ebenfalls anschauen kann. Dadurch, dass die Praxis beide Fachgebiete abdeckt, wird eine Art Rundumbetreuung von Patienten gewährleistet, deren Krankheitsbilder zum Teil einen fließenden Übergang zwischen Psychiatrie und Neurologie darstellen.
- Fast alle Ärzte waren sehr freundlich und erklärungsbereit, meist auch interessiert an mir und meiner Motivation hierher zu kommen. Meistens gab es bevor die Patienten eintraten ein kurzes Briefing zur Vorgeschichte oder man hat den Patienten nachbesprochen. Fragen stellen war nie ein Problem, manchmal kamen auch Gegenfragen, aber nie in einer bloßstellenden Weise. Von Seiten der Patienten gab es auch kaum Probleme; sie wurden bevor sie eintraten immer gefragt, ob ich dabei sein durfte, was in der Regel bejaht wurde. Ich durfte selbst relativ wenig machen, meistens saß ich nur dabei und hörte zu. Allerdings hatte ich schon damit gerechnet, denn insbesondere bei psychiatrischen Gesprächen gibt es wenig Möglichkeiten, mich als fremde Person mit einzubinden. Ich durfte jedoch einmal jemanden neurologisch untersuchen und auch Blut abnehmen. Außerdem durfte ich an der Befragung für ein Gutachten und am Konsiliardienst für die JVA Aachen teilnehmen.
- Die Arbeitszeiten sind wirklich angenehm, Arbeitsbeginn ist um 8 Uhr und Feierabend darf man meistens schon gegen 14 Uhr machen.
Contra:
- Die Betreuung und Organisation könnte etwas besser sein. Am meinem ersten Tag wusste zunächst niemand. dass ich überhaupt komme, da die Ärztin, mit der ich im Vorhinein kommuniziert hatte nicht da war. Schließlich nahm mich jedoch der Praxismanager in Empfang, zeigte mit dir Räumlichkeiten und ich erhielt einen Schlüssel für den Spint sowie einen Praxisschlüssel, den ich jedoch nachmittags immer wieder abgeben musste. Abgesehen davon war immer recht viel Eigeninitiative gefragt, man stellt sich morgens vor die Tür von einem der Ärzte und fragt, ob man an dem Tag bei dem/derjenigen dabeisitzen darf. Das war in der Hinsicht manchmal etwas problematisch, weil unklar war, wann welcher Arzt überhaupt arbeitet. Einige sind nur an bestimmten Tagen der Woche dar, einige fangen später an etc. Letztendlich hat sich immer jemand gefunden, der mich aufnimmt, aber so hat man sich eher von Tag zu Tag gehangelt, als eine klare Struktur zu haben.
- Die Stimmung zwischen den Ärzten ist auch nicht die Beste, es schwelen wohl einige Konflikte und es ist mehr ein nebeneinander her leben, als eine Praxisgemeinschaft. An sich hat das aber wenig Auswirkungen auf die Famulatur.
- Es sind nur zweiwöchige Famulaturen möglich, weil man wohl so vielen Studierenden wie möglich eine Chance zu famulieren geben möchte. Ehrlich gesagt reichen die zwei Wochen jedoch vollkommen aus, um einen Einblick in die Praxis zu bekommen.
- Es gibt keine Mittagspause, man muss sich selbst zwischendurch einmal für ein paar Minuten entschuldigen, um schnell ins Brot zu beißen, aber mehr ist nicht drinnen.
Bewerbung
Ein 3/4 Jahr vorher über die Email-Adresse der Praxis