Meine Famulatur auf der Neurologie des AVK war wirklich großartig!
Ich war erst eine Woche auf der Stroke-Unit (7C).
Zwischen 8 und 8:30 Uhr habe ich da erstmal mit der PJlerin Blut abgenommen und Flexülen gelegt. Wir konnten uns dafür ganz viel Zeit nehmen und am Anfang hat die PJlerin mich auch begleitet, da ich noch nicht so sicher war. Meistens kam dann auch irgendwann eine Phlebotomistin und hat uns unterstützt, sodass wir um 8:30 Uhr zur Zoom-Frühbesprechung gehen konnten. Letztere dauerte meistens so 15-20 Min und man wurde durch Pflege und Nachtdienst auf den neusten Stand gebracht.
Danach lasen sich die StationsärztInnen oft noch kurz in die Krankengeschichten ein und ich konnte mich auch durch die verschiedenen Patienteninformationen klicken, um mir einen Überblick zu verschaffen. Je nach Arzt/Ärztin erzählte mir dieser/diese dann ggf. noch mündlich was am Tag anstehen würde.
Nach und nach fingen die ÄrztInnen dann mit der Visite an. Meistens war man einem spezifischen Arzt locker zugeteilt. Wenn ein Anderer jedoch besonders spannende PatientInnen hatte, oder welche, die ich noch nicht kannte, dann war es kein Problem von Visite zu Visite zu wechseln. Nach kurzer Zeit durfte ich teilweise in der Visite die PatientInnen selbst "scoren" (NIHSS-Schlaganfall-Score, ausgewählte Teile der neurologischen Untersuchung). Ich konnte jederzeit Fragen stellen und allen voran der Chefarzt Prof. Dr. Mackert freute sich sie mir ausführlichst zu beantworten.
Am Nachmittag wurden die SchlaganfallpatientInnen dann noch einmal gescored, das konnte ich dann auch alleine machen und dokumentieren. Außerdem wurden dann im Sono-Raum oft Duplex-Sonos durchgeführt, bei denen ich zusehen konnte und auch mal selbst mit Anleitung schallen durfte. Auch hier wurde mir alles detailliert erklärt.
In dieser Woche durfte ich öfter früher gehen, weil nicht so viel zu tun war und die ÄrztInnen dann nur noch geschrieben haben. Oder aber ich bin mit meiner Ärztin auf die Rettungsstelle gegangen, um dort auszuhelfen, wenn viel los war (s.u.).
Danach war ich zwei Wochen auf der Neuro-Normalstation (35D).
Dort fing es ebenfalls mit BEs und Flexülen und dann der Frühbesprechung um 08:30 Uhr an. Daraufhin auch kurzes Einlesen und dann Visite. Was ich schön fand, ist dass die PatientInnen hier ganz durchmischt, verschiedenen Alters waren. Als ich da war gab es PatientInnen mit MS, Demenz, unklarem Kopfschmerz, Schwindel (viele BPLS!), Herpes Zoster, Schlaganfall (nach 3 Tagen Stroke-Unit wurden die PatientInnen oft noch auf die 35D verlegt), Epilepsie und selteneren Erkrankungen wie z.B. einer limbischen Enzephalitis und mehr!
Wenn es elektive PatientInnen gab, konnte ich dann nach der Visite mit Ihnen alleine Anamnese machen und sie voruntersuchen. Davon berichtete ich dann im Anschluss meinem Arzt und dem Oberarzt/der Oberärztin. Danach gingen wir nochmal gemeinsam hin und der Oberarzt stellte nochmal spezifischere Fragen und untersuchte grob nach. Den Arztbrief durfte ich dann im Anschluss vorformulieren.
Wenn LPs anstanden, assistierte ich und durfte in meiner zweiten Woche auf der Normalstation auch selbst unter Aufsicht punktieren.
Auch hier konnte ich immer spätestens um 15:30 Uhr nach Hause gehen.
Die letzte Woche war ich dann auf der Rettungsstelle. Da war es etwas chaotisch morgens den zuständigen Arzt zu finden. Jeden Tag hatte jemand anderes Frühdienst und meistens hat es etwas gedauert, bis man sich gefunden hatte.
Morgens war es meistens sehr ruhig. An einem Tag kam von 8 bis 11 Uhr kein einziger neurologischer Patient. Wenn ein Patient kam bin ich am Anfang zunächst mit meinem Arzt mitgegangen. Dieser hat Anamnese und die mehr oder weniger komplette neurologische Untersuchung mit den PatientInnen gemacht. Bald konnte ich aber auch hier bei einigermaßen nicht-akuten Fällen alleine Anamnese und Voruntersuchung machen. Das hat mir mit Abstand am meisten Spaß gemacht. Die Untersuchung sitzt jetzt auf jeden Fall! Hier durfte ich auch wieder den Arztbrief schreiben.
Manchmal kamen Stroke-Notfälle, da musste alles ganz schnell gehen: CT, ggf. CT-Angio, dann ggf. Lyse-Therapie und dann auf die Stroke oder Verlegung in ein KH mit Neurochirurgie zur Thrombektomie. In der Radiologie haben uns die Radiologen dann die CT-Bilder erklärt. Das war ganz spannend.
Die Rotation zwischen den Stationen und der Rettungsstelle muss man sich selbst organisieren bzw. mit den anderen FamulantInnen besprechen, damit nicht alle gleichzeitig auf einer Station sind.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden. Ich habe viel gelernt, sowohl theoretisch, als auch praktisch. Das Team war total nett und aufgeschlossen und überhaupt nicht gestresst. Ich hab mich jeden Tag gefreut hinzugehen und die Zeit verging super schnell, wenn ich da war.
Bewerbung
Bei Frau Jürst, Chefarztsekretärin. Ein Attest über Impfungen ist notwendig!
6 Monate vorher bekam ich zunächst eine Absage. Ich habe mich allerdings auf die Warteliste setzen lassen und habe dann 2 Monate vorher eine nachträgliche Zusage bekommen, weil jemand abgesagt hatte.