Das Klinikum Kulmbach hat mich hinsichtlich seiner Größe und der vorgehaltenen Versorgung für das eher kleine Kulmbach doch überrascht. Bei über 500 Bettenplätzen existieren auch speziellere Fachrichtungen wie die Neurochirurgie, Herz-/Thoraxchirurgie und bald eine interventionelle Radiologie.
Ich persönlich (8. Sem.) habe die meiste Zeit meiner Ambulanzfamulatur in der zentralen Notaufnahme verbracht und hier vor allem auf der internistisch geführten "Seite". Gleich zu Beginn ist mir der sehr kollegiale Umgang in der Notaufnahme aber auch auf den Gangen und in der Cafeteria aufgefallen. Über alle Berufsgruppen und Funktionsebenen hinweg grüßte man sich, was mir ziemlich dabei geholfen hat bereits an den ersten Tagen viele und auch vielleicht etwas "dumme" fragen zu stellen. Ich wurde oft von einem der sehr motivierten Assistenzärzt*Innen an die Hand genommen, mir wurden Fragen gestellt und mit mir besprochen, nach einiger Zeit wurde ich für die körperliche Untersuchung und Anamnese bereits "vorgeschickt" und konnte diese dann in Ruhe durchführen und nach einiger Zeit dann nach der entsprechenden Übergabe auch nachesprechen. Schon in der 2. Woche habe ich oftmals noch vor der Ärzt*In einen orientierenden Blick auf das Abdomem (oder Herz, seltener) mit dem Sono werfen können und so recht schnell die grundsätzliche Handhabe mit dem Gerät und den Schnitten erlernt.
Bei alledem ist der Austausch zwischen den Fachrichtungen in dieser Notaufnahme sehr eng was es mir erlaubte auch dem chirurgischen/neurologischen etc. Konsil als Famulant mit beizuwohnen.
Flankiert wurde die Famulatur durch einen äußerst gut organisierten Sudentenunterricht, der 5x pro Woche stattfandund sehr breit aufgestellt war (pro Tag so ca. 1-1,5h). Am ersten Praktikumstag wurde mir hierfür ein detaillierter Fortbildungsplan ausgehändigt. (Ich glaube es gab nur einen Fehltermin, oder so)
Aber auch an der ärztlichen Fortbildung der Assistenten (1x die Woche) konnten wir bei Interesse beiwohnen.
Zum Essen: Alle (Ärzt*Innen, Pfleger*Innen, Assistenzpersonal etc.) essen in einer gemeinsamen Cafeteria, was wirklich zum kollegialen Flair in diesem Krankenhaus beiträgt, sehr zu empfehlen! Leider merkte man dem Essen als Vegetarier aber auch an, das man jetzt auf dem Land ist: Es gab 3 Gerichte, 2 Fleisch/Fischgerichte und Gericht 3 war die Fleischlose "Alternative" oder eben oft auch die Süßspeise. Süßspeise als Hauptgericht geht ja aber wohl nur auf der Skihütte, ich bitte das zu verbessern liebes Kulmbach. ;)
Achso: Das Essen war frei, der entsprechende Schlüsselchip konnte immer neu aufgeladen werden.
Zur Unterkunft: Mir wurde eine Unterkunft im Personalwohnheim kostenlos gestellt. Nicht sehr modern, aber zweckmäßig. :)
Bewerbung
Meine Bewerbung erfolgte mit dreieinhalb Monaten Vorlaufzeit; eine Zusage erfolgte dann mit einem Monat Verzögerung (wobei dies sicherlich auch dem Lockdown vor Weihnachten geschuldet war).