Kreissaal, Wochenbettstation, allg. gynäkologische Station
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
3/2021 bis 4/2021
Einsatzbereiche
Station, OP
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Mir hat die Famulatur in der Gynäkologie & Geburtshilfe in Herrenberg sehr viel Spaß gemacht und kann sie definitv weiterempfehlen!
Team:
Das ärztliche Team war wirklich sehr nett und aufgeschlossen, ebenso aber auch die Hebammen und die Pflege. Auch die Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen und Pflege/ Hebammen habe ich als sehr kollegial und positiv empfunden. Nach zwei Wochen kannte man die meisten und ich habe dadurch auch sehr viel von und mit den Hebammen gelernt. Mittags ist eigentlich immer das gesamte ärztliche Team zusammen essen gegangen und im Kreissaal gab es auch immer wieder ein entspanntes Plauderründchen mit verschiedensten Menschen, wenn mal gerade nichts los war. Als Famulant wurde man auf jeden Fall gut integriert und nie als der "nervige Medizinstudent" wahrgenommen. Vielmehr wurde die Mitarbeit sehr wertgeschätzt, und man hat schon ein Danke dafür bekommen, wenn man selbständig morgens die paar Blutabnahmen gemacht hat.
Tätigkeiten:
Da wir zwei Famuantinnen waren, haben wir uns selbständig in ein "früh" (7.30-16.00 normaler Dienst) und "spät" (13.00-21.00) eingeteilt. Dabei waren wir vollkommen frei. Auch eine Mitarbeit am Wochenende im Dienst war möglich (und lohnt sich definitiv!) mit entsprechend frei unter der Woche. Theoretisch wäre es auch möglich gewesen mal nachts zu hospitieren.
An sich gab es keine verpflichtenden Aufgaben. Es haben sich aber alle gefreut, wenn man die Blutentnahmen morgens gemacht hat ( meist 2-6), weil das sonst Aufgabe der Nacht ist. Jenachdem wieviel los ist, kann man dann entweder in den Kreissaal/ Wochenbett oder auf die Gynäkologische Station + OP mitgehen, sodass man auch ein bisschen seine Präferenzen setzten kann. Im OP ist man nicht als Assistent eingeplant. Man darf aber jederzeit zuschauen und bei größeren OPs darf man auch mit an den Tisch (einfach nachfragen/anbieten).
Im Kreissaal hat man zudem die Möglichkeit auch mal eine Hebamme zu begleiten und die komplette Geburt zu begleiten. Dafür auch einfach bei den Hebammen nachfragen. Als Arzt sieht man sonst meist erst die Geburt, wenn das Köpfchen schon kommt/ da ist.
Insgesamt darf man sonst auch: an Visite teilnehmen, Zugänge legen, Infusionen anhängen, Anamnese, körperlich Untersuchen, Sonographie (v.a. Schwangere), ggf. vaginal Untersuchen, Geburt einleiten, ggf. Geburtsverletzung nähen, Abnabeln, U1/ U2 mitmachen, Geburtsbericht schreiben
Man lernt außerdem: CTG interpretieren, ganz viel über Stillen und Schwangerschaftsvorsorge, was ein Mutterpass alles kann...
Zuschauen kann man: bei diversesten OPs (Abrasio, Myom/Polypentfernung, Laparaskopie, Hysterektomie, Beckenboden-Ops, Sectio... außerdem ggf. bei der Anlage der PDA
Sonstiges:
Essen + Parken ist kostenlos, Kleidung wird gestellt. Kompletter Impfschutz gegen alle Kinderkrankheiten etc (also gesamte STIKO) wird vorausgesetzt
Beachte:
Herrenberg ist insgesamt eine kleine Klinik. Deshalb gibt es hier nur Geburten mit SSW> 36 und normal entwickelten Kindern. Auch ist keine Kinderklinik angeschlossen, sodass auffällige Neugeborene verlegt werden müssen. Außerdem gibt es keine Onkologie oder sehr große OPs. Wer das sehen möchte, sollte sich eine andere Klinik suchen.
Wer allerdings Wert auf die Grundlagen legt, gerne natürliche Geburten sehen will (ohne viel invasive Maßnahmen) und ein nettes Team um sich haben möchte, der ist hier richtig. Es lohnt sich allerdings, vorher schon eine andere Famulatur gemacht zu haben (und evtl Innere schon als VL), um hier wirklich viel zu lernen (bei mir war es die Dritte).
Bewerbung
Ich habe mich knapp 4 Monate vorher beworben. Meist hat es wohl in Herrenberg nicht so viele Famulanten. Wir waren aber tatsächlich dann zu zweit auf der Gyn. Also lieber frühzeitig bewerben, ggf. ist aber auch spontan noch eine Famulatur möglich.
