Ich habe meine ambulante Famulatur in der ZNA des Diakonissenkrankenhaus gemacht. Leider konnte ich nur auf die chirurgische Seite der ZNA, da auf der Inneren Seite bereits ein Famulant war.
Morgens um 7:00 Uhr beginnt für die Studenten und Ärzte die Stationsarbeit mit Visite und v.a.: Blutentnahmen. Manchmal 20 am Tag. Hierfür ist man locker eine Stunde lang beschäftigt, wenn man alleine ist.
Da ich aber in der ZNA war, durfte ich erst zur Frühbesprechung (7:45 Uhr) kommen (Manchmal habe ich morgens aber noch auf Station mitgeholfen).
In der Frühbesprechung werden ca. 1 h lang alle Fälle (Aufnahmen, gestrige OP's. heutige und morgige OP's sowie alle gestern gelaufenen CT's in Zusammenarbeit mit einem Radiologen) besprochen. Der Chefarzt ist hier sehr darauf bedacht, die Studenten auch miteinzubeziehen und erklärt viel. Ich konnte alleine von den Frühbesprechungen viel mitnehmen.
Danach erfolgt die Aufteilung der Studenten in die jeweiligen OP-Säle, in die Chefsprechstunde und auf Station. Ich war meistens in der ZNA, die anderen Studenten konnten hier aber auch Wünsche äußern.
Der Chefarzt fordert viel, fördert aber auch. Geht man mit ihm mit zur Visite und zur anschließenden Sprechstunde, wird man fest in das Gespräch mit dem Patienten miteinbezogen und wird auch sehr viel gefragt, allerdings immer in freundlichem Ton.
Im OP ist die Stimmung (wie immer) abhängig vom Operateur und der OP, das OP-Team ist allerdings sehr nett und kümmert sich sofort um einen, wenn man neu und etwas verloren wirkt.
In der ZNA war im März/April von chirurgischer Seite im Tagdienst eher wenig los. Meistens kamen ca. 5 Patienten mit hausärztlicher Einweisung und den klassischen Diagnosen: Divertikulitis, Appendizitis, Cholangitis/Cholezystolithiasis und Urolithiasis. So hatte man aber schnell einen Überblick (und genauso schnelle eine Verdachtsdiagnose) und konnte den Patient recht selbstständig aufnehmen, also die Anamnese, die Untersuchung und die Sonographie machen. Dies war häufig selbstständig möglich, bis dann der/die zuständige Arzt/Ärztin hinzukam und man den Patient vorstellen durfte. Hier wurde man dann auch zur Verdachtsdiagnose sowie der folgenden Therapie und Diagnostik befragt.
Bei den jüngeren Assistenten war dies oft nicht in vollem Umfang möglich, da diese häufig gestresst waren und schnell den Patienten selbst anschauen wollten. Bei den Fach/Oberärzt/innen war das selbstständige Arbeiten oft möglich, was mir sehr viel geholfen hat. Im Besten Fall spricht man danach nochmal alleine mit dem Arzt/der Ärztin alles durch.
Das pflegerische Team in der ZNA ist sehr freundlich und herzlich, auch von der pflegerischen Seite bekam ich sehr viel gezeigt und beigebracht.
Zeit für Pause/Essen hat man eigentlich immer. Feierabend ist spätestens um 15:30, oft wurde ich davor schon in den Feierabend geschickt.
Generell eine sehr lehrreiche und schöne Famulatur, ich wäre gerne noch etwas geblieben.
Bewerbung
Ca. 8 Monate im Vorraus.
Allerdings waren wir in dem Monat, in dem ich da war, immer sehr viele Famulanten und PJ-ler. Ich glaube, das Diak nimmt einfach viele Studenten an und so kommt es manchmal dazu, dass hier sehr viele Studenten auf einmal da sind und sich gegenseitig die Arbeit abnehmen.