Die Ärztinnen und Ärzte waren super motiviert, immer was zu dem zu erzählen, was sie gerade befunden, und auch interessante Details noch mal genauer zu zeigen - also rundum waschechte Lehre in 1:1 Betreuung zu leisten.
Ich habe die Strategie verfolgt, mich vom Einfachsten zum Komplexesten hochzuarbeiten: Habe also damit angefangen, mich an den Röntgenarzt zu hängen (Zuständigkeit wird jeden Morgen vorgelesen), ein Gefühl für Normalbefunde zu bekommen, den Arzt mit all meinen dummen Fragen zu bombardieren und mir die Standard Formulierungen beim Befunden einzuprägen. Ziemlich schnell habe ich dann einen eigenen Arbeitsplatz bekommen, durfte selbst Befunde schreiben (bei Weitem nicht nur bei den einfachen Fällen!!) und wenn ich 2-3 fertig hatte, dem Arzt zurückschicken, besprechen und freigeben. Selbiges danach im CT - da ich dort pro Thorax-Abdomen-Staging etwa eine Stunde gebraucht habe, um mir sicher zu sein, dass ich wirklich alle Nebenbefunde aufgespürt habe, hab ich dort ein paar Tage mehr verbracht.
Währenddessen durfte ich mir Literatur für Rö-Thorax und CT mit nach Hause nehmen - da es hauptsächlich um die Bilder geht, die das grobe Spektrum an anzutreffenden Veränderungen zeigen, war das so als würde man einen Comic lesen :D habe ich deshalb auch sehr gern in Anspruch genommen.
Angespornt von meiner unerwarteten Freude an der Radiologie habe ich den großen Anspruch an mich selbst gehabt, die MR Bildgebung nicht nur hinzunehmen, sondern zu verstehen. Auch hierfür habe ich Literatur bekommen - diesmal wirklich mit Comics drin - die einem die grundlegende Technik erklärt, als wäre man fünf, und darauf aufbauend die Prinzipien der verschiedenen Sequenzen verständlich darlegt. Mir persönlich hat extrem geholfen, zu verstehen WARUM Strukturen in den gefühlt 120 verschiedenen Aufnahmetechniken jeweils hell oder dunkel sind. Vielleicht nehmen das andere lieber einfach hin, als sich großartig mit der Physik zu beschäftigen, aber mein Verständnis der Materie hat das deutlich gebessert, und ich konnte mich in den Datensätzen dadurch auch schnell recht gut orientieren.
In der Angio habe ich hauptsächlich vom Schaltraum aus zugeschaut - um am Tisch zu stehen ist es finde ich ein bisschen zu eng, und mit Röntgenschürze 2m hinter den Ärzten zu stehen macht wenig Sinn, wenn man dann den Draht auf dem Bildschirm nicht mehr erkennt. Habe es mir also im Schaltraum gemütlich gemacht und die Lautsprecher angeschaltet - so konnte ich zwar nicht so gut sehen, was tatsächlich an der Leiste mit den Schleusen passiert, aber die Kommentare der Ärzte und die Bildqualität haben mir gereicht, um einen Überblick zu haben, was abgeht und wo die Schwierigkeiten liegen.
Zu allen Tumorkonferenzen etc. darf man so viel gehen, wie man möchte, und wird auch von den anderen Abteilungen sehr freundlich aufgenommen!
Alles in allem bin ich super begeistert und kann eine Famulatur in dieser Abteilung jedem ans Herz legen!
Ich habe mich bei allen - Ärzt:innen wie MTRAs - sehr willkommen gefühlt, und hatte tatsächlich in keiner anderen Famulatur so sehr das Gefühl, dass sich jeder regelrecht freut, was erklären zu können. Explizit die MTRAs freuen sich auch, wenn man sich überall mal anschaut, wie das Aufnehmen der Bilder in der Realität abläuft! Die kennen das ja zu Genüge, dass sich Ärzte über die Bildqualität beschweren, aber keine Vorstellung von den teils gar nicht so einfachen Aufnahmebedingungen haben, und wissen sehr zu schätzen, wenn man sich da belehren lassen möchte.
Es gehen immer alle zusammen (in zwei Gruppen) zum Mittagessen, das auch sehr lecker ist! Bis 5,30€ pro Tag bekommt man umsonst, das vegetarische Menü mit 3,70€ lässt dann fast immer noch Platz für ne Cola :)
Die Ärzte und MTRAs freuen sich, wenn man Nadeln legen möchte, man muss aber nicht. Mir waren anfangs die Braunülen mit den Rücklaufventilen (es kommt kein Blut raus, wenn man die Nadel zieht) extrem suspekt, sodass ich mich erst nach zwei Wochen getraut habe, mal unter Aufsicht eine zu legen. Danach war ich aber auch mehr oder weniger angefixt und bin immer aufgesprungen, wenn ich das Wort "Spritzenplatz" gehört habe - oft gehen die Ärzte aber auch aus Gewohnheit einfach selber, man ist also keineswegs Vigo-Sklave.
Man bekommt einen kleinen Spind und kann am Automaten frische Kleidung holen, das fand ich sehr angenehm.
Arbeitsbeginn ist um 8. Meist wurde ich zwischen 15-16 Uhr heimgeschickt, hätte aber auch früher gehen können, wenn ich gewollt hätte - in der Coronazeit hatte ich aber eh nicht wirklich was besseres zu tun. S-Bahn Station direkt vor der Tür.
Ich hab mich über die tolle Betreuung der Ärzte so gefreut, dass ich jede Woche Kuchen mitgebracht habe - sorry Leute, wenn ich da für die nächsten Famulanten hohe Ansprüche gesät habe :D <3
Bewerbung
Bin über Connections reingekommen, aber es wurde während meiner Zeit dort angekündigt, dass ab jetzt auch regelmäßig Studenten kommen dürfen.
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Bildgebung Fallbesprechung
Tätigkeiten
Braunülen legen Briefe schreiben Eigene Patienten betreuen Röntgenbesprechung