Die Stimmung in Wetzlar war aufgrund von internen Problemen einfach schlecht.
Jeden Morgen um 7:15 ist Frühbesprechung, danach erstmal auf Station Blut abnehmen und ggf. Zugänge legen.
Man konnte sich danach jeden Tag entscheiden ob man in den OP, die Ambulanz (Dysplasie, Brustsprechstunde und normale Ambulanz), Kreissaal oder auf die Station will.
Station: sehr langweilig, es wurde einem selten was gezeigt weil die Stationsärztin nur Arztbriefe geschrieben hat, maximal durfte man mal ein Nierensono machen oder bei einer Abschlussuntersuchung zugucken. Man kann sich für die geburtshilfliche oder gynäkologische Visite entscheiden. Dreimal pro Woche kommt ein Kinderarzt, der die U2 Untersuchung der Neugeborenen macht, dies kann man sich auch mal anschauen.
Ambulanz: aufgrund Personalmangels wurde ich meist als MFA gebraucht, also Unterlage auf dem gynäkologischen Stuhl wechseln und Schallköpfe saubermachen. Dies lag uA auch daran, dass die männlichen Ärzte zu jedem Zeitpunkt rechtlich eine weibliche Mitarbeiterin bei der Untersuchung dabei haben müssen. Ich durfte ein einziges Mal vaginalen Sono machen, zweimal Spekulumeinstellung und ein paar Nierensonos. Die Brustsprechstunde sowie die Urogynambulanz sind aber sehr interessant und da darf man auch mal einen Tumor abtasten oÄ.
OP: man darf sehr viel assistieren, auch mal zunähen/tackern etc. Wenn kein PJler da ist, wird von einem verlangt das man die Assistenz macht, oft auch die 1. Assistenz. Wer also gerne im OP ist, ist in Wetzlar genau richtig.
Kreissaal: eig. das enttäuschendste, ich habe in den 4 1/2 Wochen eine einzige Spontangeburt und eine Sectio gesehen, denn bei den Sectios durften immer nur die Assistenzärzte mit und bei den Geburten wollte einen die Hebamme meist nicht dabei haben, was mir aber vorher schon bekannt war anhand anderer Famulaturberichte.
Das Highlight in Wetzlar ist definitiv das ausgezeichnete Mittagessen und die PJ-Fortbildungen die es jeden Tag gibt!
Montags EKG, Dienstags Hämato-Onko, Mittwochs Anästhesie, Donnerstags unterschiedlich und Freitags stellt ein Chefarzt jeweils seine Abteilung oder ein Thema vor.
Insgesamt habe ich mich oft fehl am Platz gefühlt, die Assistenzärzte haben zwar versucht einem was zu erklären, aber meistens herrschte eine eigenartige Stimmung, die eine interne Umstrukturierung als Hintergrund hatte. An sich waren die Ärzte aber alle freundlich.
Man musste immer bis nach der Mittagsbesprechung bleiben, die um 15:15 beginnt, war also meist schon so 9 Stunden dort.
Bewerbung
2 Monate im Voraus beim Chefarzt beworben, sehr schnelle Antwort, dann muss man ein paar Unterlagen (Studienbescheinigung und co., sowie ein paar Unterlagen die einem zugeschickt wurden)senden.
Unterricht
5x / Woche
Inhalte
EKG Sonst. Fortbildung
Tätigkeiten
Braunülen legen Mitoperieren Blut abnehmen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht