Insgesamt eine interessante Famulatur, wobei mann ein Einblick in der Rechtsmedizin bekommt. Das Team ist relativ klein: ein Chefarzt, ein Oberarzt, 4-6 Assistenten und einige Verwaltungskräfte. Alle Mitarbeiter, inklusiv der Chefarzt und Oberarzt, sind sehr freundlich und sehr bereit dir etwas zu zeigen und zu erzählen. Während die Frühbesprechung (Anfang 8.15 Uhr) werden die Tagesaufgaben verteilt und wird darauf geachtet, dass du mit interessante Fälle, z.B. Gerichtsverfahren, Obduktionen oder interessante Polizei-Anrufen, mitgehen kannst. Wenn du fragen stellst während der Tag, werden sie eigentlich immer beantwortet, und abhängig von der Person wird auch mehr oder weniger spontan erklärt. Was ich auch supercool fand, ist das der Chefarzt oder Oberarzt ungefähr jede Woche eine Fortbildung geben, wobei z.B. ein interessantes Fall gezeigt wird. Meistens ging ich um ungefähr 16 Uhr nach Hause, aber wenn es nicht viel zu tun gibt, kannst du sicherlich auch früher gehen. Ein Nachteil ist, dass du ein bisschen Glück haben musst mit ob etwas interessantes passiert während deine Zeit im Institut. Es gibt Wochen mit sechs Obduktionen, aber es gibt auch Wochen mit gar keine. Wenn nichts besonderes passierst, gehst du mit auf 'Leichentur', weil in Bremen gerichtlich jede Tode durch ein Rechtsmediziner beurteilt werden musst. Dann fährst du mit im Auto zu Kliniken und Bestatter, und hilfst bei dem 'qualifizierte Leichenschau'. Das kann langweilig sein, weil du viel durch Bremen fahrst und es intellektuell nicht so herausfordernd ist, aber du kannst dich immer sehr nett und entspannt unterhalten mit der jenige Arzt und all deine Fragen stellen. Auch ist es einfach interessant um zu erfahren wie die Tagesablauf ist für ein Rechtsmediziner oder Bestatter, und um ein komplett andere Welt als in der Klinik zu erfahren.
Vorteile:
- Interessante Einblick in der Welt von Rechtsmediziner, Bestatter, Richter/Staatsanwalte und der Polizei
- Du kannst Obduktionen sehen und ein bisschen mithelfen (Gehirn schneiden, Darm schneiden, etc.); auch gut für deine Anatomie Kentnisse.
- Sehr nettes Team.
- Ungefähr wochentliche Unterrichtsmomente (keine feste Tag).
- Du kannst mitgehen zum Rechtsverhandlungen.
- Du kannst mitgehen mit der Polizeidienst, z.B. Sexualdelikte, Alkoholintoxikationen, Leichenfunde
- Du werdest richtig gut lernen um ein Leichenschau durch zu führen.
Nachteile:
- Du bist abhängig von ob 'etwas los ist'. Manche Tagen viel Leichenschau; nicht so intellektuell herausfordernd.
- Du hast nicht so richtig eigene Aufgabe. In der Klinik kann man manchmal viel selbst machen, aber bei dieses Praktikum werdest du hauptsachlich viel zuschauen.
- Du werdest auch einige nicht so schöne Sachen sehen. Das gehört natürlich dazu, aber was ich ein bisschen auffälig fand, ist dass eigentlich keine mir während das Praktikum (4 Wochen) gefragt hat ob es mir gut ging damit. Also, kenn dichselbst, und wenn du etwas für dich heftiges erlebst oder Alpträume kriegst oder so ähnliches, geb es dann aktiv selbst an, oder (was ich selbst gemacht habe) besprech es mit jemand außerhalb das Praktikum.