Die Famulatur hat mir insgesamt gut gefallen. Der Tag beginnt mit einer Morgenbesprechung um 7:30, anschließend hat man als Student mehrere Möglichkeiten:
- mit einem Turnus/BA Arzt gemeinsam in die Ambulanz gehen und Aufnahmen/Status üben
-bei der Visite mitgehen(das Team teilt sich auf die 2 Stationen auf, als Famulant darf man frei wählen wohin man gehen will; hier ist alles abhängig von der Eigeninitiative, man kann sich einbinden/dokumentieren/Fragen stellen oder einfach nur still mitlaufen)
-nach der Visite werden die besprochenen Aufgaben von den KPJ Studenten/Turnusärzten abgearbeitet - fallweise kann man Aufgaben übernehmen(muss aber nicht), wenn man sich wo nicht auskennt/was noch nicht gemacht hat wird es gerne erklärt
-in den OP gehen und dort zusehen oder bei Bedarf assistieren.
im OP wird man immer gerne gesehen und darf assistieren. Bei den Herz OP´s macht man als 2. Assistenz meist recht wenig, bei Bypässen kommt man aber dazu das Herz zu halten was ziemlich spektakulär ist beim ersten Mal. Beim Zunähen darf man oft helfen/knüpfen oder auch selbstständig nähen(je nachdem ob man will).
Insgesamt bekommt man einen Einblick in ein großes Spektrum an herz- und gefäßchirurgischen Eingriffen (CABG, Klappenersätze, TAVI´s, Gefäßbypässe, Aortenaneurysmen, Karotisstenosen, Amputationen, etc.). Die Ärzte erklären auf Nachfrage sehr gerne etwas, ungut "geprüft" wird man aber nicht.
Das Ärzteteam ist großteils sehr nett, vor allem der Primar erklärt in der Morgenbesprechung oder im OP gerne etwas und ist wirklich sehr lieb. Einmal wurde sogar ein Nahtkurs für uns Studenten angeboten wo wir neue Techniken lernen konnten.
Wichtig zu erwähnen ist aber, dass sehr viel von der Eigeninitiavie abhängig ist. Theoretisch kann man auch den ganzen Tag nur rumstehen und nichts tun und dann irgendwann heimgehen(im Grunde ist es völlig egal für den laufenden Betrieb ob man da ist oder nicht). Wenn man aber was lernen will und auf die Ärzte/Pflege zugeht und interessiert ist kann man einiges lernen.
