Die Praxis Dr. Röbel/Fradoc ist für eine angenehme und lehrreiche Hausarzt-Famulatur auf jeden Fall zu empfehlen. Ich erfuhr von der Praxis über eine Kommilitonin, die dort bereits famuliert hat und von guten Erfahrungen berichtet hat. Diese kann ich nur bestätigen.
Der typische Tag begann damit (um 9 Uhr), dass ich die Blutentnahmen erledigte, was durch vorangegangene Famulaturen kein Problem war. Danach habe ich mich dann immer den ärztlichen Tätigkeiten zugewandt.
Zu Beginn der Famulatur bin ich immer bei einem der 4 Ärzte/Ärztinnen mit ins Sprechzimmer gekommen und habe beobachtet, wie die Sprechstunde abläuft und habe mich mit dem Computerprogramm vertraut gemacht. Nachdem ich im Laufe der ersten Tage ein Gefühl bekommen habe, was und wie ich dokumentieren muss, begann ich Patienten/Patientinnen (v.a. solche ohne Termin) selbstständig in ein freies Sprechzimmer (meist war mindestens 1 frei) zu nehmen und alleine Anamnese, körperliche Untersuchung und ggf. Sonographie durchzuführen, dies zu dokumentieren, eine Verdachtsdiagnose zu stellen und mir das weitere Prozedere zu überlegen. Nachdem ich fertig war habe ich i.d.R. einen Arzt/Ärztin dazu geholt und den Fall einmal vorgestellt, sodass wir gemeinsam eine Therapie für den Patienten erarbeiten konnten. Bei simplen Fällen konnte ich den Patienten/die Patientin auch (in Rücksprache mit einem Arzt/Ärztin, ohne dass er/sie Kontakt hatte) eigenständig behandeln. Da die Praxis auch einen flugmedizinischen Schwerpunkt hatte, kamen auch öfters Pilot*innen zur Untersuchung der Flugtauglichkeit. Verglichen mit vorherigen stationären Famulaturen konnte ich diesmal besonders viel selbstständig arbeiten und untersuchen, weshalb ich in diesem Aspekt deutlich mehr Erfahrung sammeln konnte. In dieser Hinsicht war die Hausarzt-Famulatur bisher am lehrreichsten.
Mein Tag begann immer um 9 Uhr und endete gegen 17:30 (Mo, Di & Do) oder 14:00 (Mi & Fr). Mittags war an langen Tagen immer von 13:30-14:30 (manchmal kamen Pat. auch erst um 15 Uhr) Pause, in der man was essen oder sich ausruhen konnte. Durch die zentrale Lage der Praxis (direkt gegenüber von MyZeil) konnte man sich in dieser Zeit auch gut was zu Essen kaufen gehen, wenn man nichts dabei hatte. Da die Praxis vor einigen Jahren erst umgezogen ist, sind die Praxisräume und das Equipment sehr modern.
Besonders gefallen hat mir die gute Stimmung und das respektvolle Miteinander in der Praxis. Die Mitarbeiter sind ausnahmslos alle freundlich und es herrscht (i.d.R., wenn die Praxis nicht gerade mit anstrengenden Patient*innen überrannt wird) gute Laune in der Praxis. Von den Ärzten/Ärztinnen wurde man immer als "angehender Kollege" vorgestellt und auch die Patient*innen verhielten sich meist respektvoll gegenüber einem. Man konnte sich zu jedem Zeitpunkt an einen der Ärzte/Ärztinnen hängen, sodass ich mich immer gut betreut gefühlt habe. Man merkt in der Praxis auch sofort, dass großen Wert auf die Ausbildung von Student*innen gelegt wird und Student*innen gerne gesehen werden. Des Öfteren brachte Dr. Röbel mittags Kaffee von Starbucks oder Eis mit.
Daher würde ich die Praxis Dr. Röbel jedem für die Hausarzt-Famulatur weiterempfehlen.
Zu meinen praktischen Aufgaben zählte:
- Blutentnahmen
- Urin-Untersuchungen: Combur-Test (U-Stix) & ggf. Urin-Kultur
- Sonographie der Bauchorgane und der Schilddrüse
- EKG aufzeichnen und interpretieren
- SARS-CoV-2 und andere Impfungen durchführen
- Abstriche für PCR/Schnelltests durchführen
- Verbandswechsel & Fäden ex
- BZ- oder INR-Schnelltests durchführen
- CRP-Schnelltests durchführen
- Laboranforderungen stellen
- 1x Hausbesuch zur Blutentnahme (fußläufig erreichbar)
Bewerbung
Ca. 1,5 Monate vorher per E-Mail an info@fradoc.de
Im Gespräch mit Kommilitonen erfuhr ich, dass die Praxis für Famulaturen wohl ziemlich begehrt sei, weswegen man sich evtl. auch etwas früher bewerben kann.
In meinem Zeitraum waren noch 2 weitere Studentinnen in der Praxis, sodass wir auch oft zu zweit Patient*innen untersucht haben.
