Der Arbeitstag beginnt um 7:30 mit der Frühbesprechung. Am ersten Tag wird man hier in großer Runde begrüßt und hat kurz Gelegenheit sich vorzustellen. Anschließend erledigt man die Blutentnahmen und Flexülen, wobei das zu 95% von den Famulanten und PJlern erledigt wird. Anschließend hängt es ein bisschen von den Vorlieben ab; man kann in die OPs und überall zusehen, sehr oft auch mit am Tisch stehen und assistieren. Das Spektrum reicht hierbei von zahnärztlichen OPs wie Zähne ziehen über kieferorthopädische Eingriffe (Bimax) bis zu großen Tumoreingriffen. Mir persönlich haben die "kleinen" Eingriffe wie Weisheitszahnextraktionen am meisten Spaß gemacht, da man hier auch die erste Assistenz übernehmen durfte und auch unter Aufsicht selbst mal operieren oder Nähen konnte.
Alternativ konnte man aber auch auf Station bleiben und bei der Visite zusehen. Es war auch möglich, die Ärzte in die Notaufnahme oder in die Aufklärungsgespräche zu begleiten.
Eine feste Mittagspause gab es nicht, man war da recht flexibel.
Der Arbeitstag endete dann mit der Nachmittagsbesprechung um 15:30, nach welcher man nach Hause gehen durfte. Wenn man bei einer längere OP assistierte, konnte es aber auch sein, dass man mal bis 17 oder sogar 19 Uhr im OP steht, jedoch nie verpflichtend.
Das Team ist ausgesprochen nett. Alle Assistenten, Oberärzte und auch der Chefarzt schätzen einen als angehenden Kollegen und bemühen sich stets um Erläuterungen und beantworten alle Fragen. Auch die Pflege auf Station ist freundlich, genauso wie die Pflege im OP.
Bedenken sollte man, dass in der Abteilung immer viele Studenten sind, zu meiner Zeit waren wir zweitweise drei Famulanten, zwei PJler und vier Zahnmedizinstudenten. Dann muss man sich natürlich absprechen und koordinieren, damit jeder auch auf seine Kosten kommt, das war bei uns aber nie ein Problem. Der Chef bot auch an, dass man auch gerne in den Campus Benjamin Franklin wechseln kann.
Kurze Pro/Contra Liste:
+ Sehr nettes und motiviertes Team (Ärzte und Pflege)
+ Große Abteilung, dadurch viele spannende OPs
+ Viele Möglichkeiten zum assistieren im OP
+ Eigener Spind (nach Verfügbarkeit)
- Teilweise längere Arbeitszeiten
- Keine Vergünstigungen für Essen o.ä.
- Viele Studenten
Fazit: Wer gerne mal die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie kennenlernen möchte in einem wertschätzenden und freundlichen Team, der ist hier genau richtig. Das gilt sowohl, wenn man sich dieses Fach in der späteren Zukunft vorstellen kann, als auch wenn man einfach mal reinschnuppern will.
Bewerbung
Bewerbung 6 Monate vorher über das Sekretariat. Wegen der Pandemiesituation konnte ich nicht direkt eine Zusage bekommen und es war etwas verworren. Es wird eine Arbeitsmedizinische Untersuchung gewünscht. Organisatorisch alles wunderbar und ohne Probleme, die Ansprechpartner sind immer erreichbar und beantworten alle Fragen gerne.
