Ich wurde im Klinikum Wilhelmshaven vom ersten Tag an super in das Team integriert, sowohl auf ärztlicher als auch auf pflegerischer Seite, obwohl ich nur 2,5 Wochen dort war. Die Assistenzärzte sind alle sehr nett und gaben ihr bestes, mir Dinge zu erklären oder mich noch einmal zu interessanten Patient*innen zu schicken. Mir wurde viel freie Hand gelassen und ich durfte mir jederzeit das Sonogerät schnappen und spannende Pathologien schallen, die ich im vorherigen Arztbrief fand. Ich wurde auch bei einigen Fällen praktisch eingebunden und durfte unter Aufsicht schallen (Ausschluss TVT) sowie einmal arteriell punktieren. Gegen Ende hatte sich eine super Routine eingestellt: der andere Famulant und ich untersuchten abwechselnd neue Patient*innen, trugen die Ergebnisse ins System ein und besprachen das im Anschluss kurz mit den Ärzten. Mit der Aufnahme wurde uns alle Zeit der Welt gelassen, sodass wir in aller Ruhe eine ausführliche Anamnese und körperliche Untersuchung üben konnten, was sehr viel wert war.
Etwas Abstriche musste ich bzgl. der Lernkurve dennoch machen, da die Oberärztin sehr selten vor Ort war. Ich befinde mich im 5. Studienjahr und hatte den Eindruck, dass mir die Assistenzärzte bei tiefergehenden fachlichen Fragen nicht mehr wirklich weiterhelfen konnten, sondern dann wurde einfach zusammen gegoogelt. Auch haben sie von sich aus weniger erklärt und waren bei komplexeren Patient*innen teilweise überfordert. (No offense, aber könnte bei einigen zum Teil auch an der sprachlichen Barriere gelegen haben.)
Trotzdem hat sich die Oberärztin, wenn sie denn mal da war, sehr bemüht und uns Famulant*innen z.B. einen eigenen Zugang für das System eingerichtet, sodass wir die Befunde der Anamnese & körperlichen Untersuchung direkt eintragen konnten.
Unterm Strich habe ich auf internistische Krankheitsbilder bezogen wenig dazu gelernt, aber dafür meine praktischen Skills erweitern können, was eine strukturierte Anamnese und körperliche Untersuchung anbelangt. Auch Blut abnehmen und Viggo legen hat man nochmal üben können, wurde aber nicht dazu gezwungen, da das offiziell Aufgabe der Pflege ist.
Freizeittechnisch gibt Wilhelmshaven bis auf den Südstrand und das McFit erst mal nicht so viel her und ich hab auch schon mal schönere Innenstädte gesehen. Allerdings lohnt es sich enorm, wenn man ein Fahrrad mitbringt, mit dem man dann die Umgebung erkunden kann (Öffis sind innerhalb von WH super, aber außenrum grausig). Wer einen Neoprenanzug hat, sollte den auf jeden Fall einpacken, da man in Hooksiel super surfen gehen kann (v.a. Anfänger*innen!), wofür es mehrere Leihstellen gibt. Auch Kitesurfschulen und Wasserski gibt es dort. Der Sandstrand in Schillig lohnt sich auch sehr. Ansonsten kann man halt noch die ganze Nordsee-Experience mitnehmen was Wattwanderungen, Deichspaziergänge etc. anbelangt :)
Die Unterkunft, die gestellt wurde, war ein super modernes Gästehaus, das zu Fuß ca. 15-20 min vom Klinikum entfernt liegt, mit Fahrrad nur noch 5 min. Es gab aber auch eine Famulantin, die nicht so viel Glück hatte und im Wohnheim auf dem Klinikumsgelände untergebracht war, das etwas in die Jahre gekommen sein soll.
Bewerbung
ca. 6 Wochen
Unterricht
Kein Unterricht
Tätigkeiten
Briefe schreiben Notaufnahme Eigene Patienten betreuen Blut abnehmen Patienten aufnehmen Praktische Maßnahmen unter Aufsicht Braunülen legen EKGs Patienten untersuchen
