Famulatur Notfallmedizin in Chirurgisches Klinikum Muenchen Sued (8/2021 bis 8/2021)

Krankenhaus
Chirurgisches Klinikum Muenchen Sued
Stadt
Muenchen
Station(en)
Notaufnahme (ambulant)
Fachrichtung
Notfallmedizin
Zeitraum
8/2021 bis 8/2021
Einsatzbereiche
Notaufnahme, OP, Station
Heimatuni
LMU Muenchen
Kommentar
Ich kann meine Famulatur dort nur weiterempfehlen, ich weiß nicht wann ich das letzte Mal in vier Wochen so viele praktische, wichtige Dinge gelernt habe.
Zu Beginn muss ich sagen, dass ich gleich am ersten Tag unglaublich positiv überrascht wurde. Man hört ja einige Horrorstories was den Beginn von Famulaturen betrifft, ich jedoch war für 8:00 Uhr mit Fr. Schuller verabredet, diese wusste sofort, dass ich komme und hatte bereits Schlüssel, Spind, Namensschild und Vertrag vorbereitet und hat mich erst einmal durch die Klinik geführt und alles gezeigt (Klamotten, Mittagessensmarken, etc.) und dann in die Notaufnahme gebracht.

Die restlichen Tage begannen immer mit einer Frühbesprechung der gesamten Ärzte um 7:05 Uhr, anschließend wurden wir (waren 2 Famulanten) hin und wieder gebeten auf Station ein paar Blutabnahmen zu erledigen, dann war man eigentlich die gesamte Zeit in der Notaufnahme, durfte aber auch immer wieder in den OP. Es wurde darauf geachtet, dass man pünktlich um 15:30 Uhr nach Hause gehen konnte, gelegentlich bei schönem Wetter und wenig Patientenaufkommen auch schon früher. Mittagessen war jeden Tag möglich (nur einmal habe ich es verpasst, weil ich freiwillig in einer OP geblieben bin).

In allen Bereichen würde ich sagen war meine Famulatur vom Prinzip „Geben und Nehmen“ geprägt!
Wenn man den Ärzten gezeigt hat, dass man motiviert ist und mitdenkt, waren ausnahmslos alle bereit einem jederzeit Dinge zu erklären und zu zeigen. Sie haben mir u.a. das Nähen am Patienten beigebracht :)
Die ersten Tage bin ich mit einem PJler oder Arzt zu den Patienten gegangen, im Laufe der Zeit durfte man fast immer die Patienten als erstes sehen und Anamnese/ körperliche Untersuchung erheben. (Hier war es perfekt, dass wir zwei Famulanten waren, weil wir anfangs das dann gemeinsam gemacht haben und als wir es uns zugetraut haben, hat dann jeder alleine Patienten übernommen.)
Anschließend durfte man den Patienten dem Arzt kurz vorstellen (effiziente Patientenvorstellungen ohne Druck zu lernen ist auch soooooo hilfreich!) und hat dann gemeinsam das weitere Vorgehen besprochen und gemacht. Dabei konnte man immer helfen oder Dinge übernehmen, die man sich zugetraut hat.
Es wurde gerne gesehen, dass man dann einen Arztbrief anlegt und anfängt zu schreiben, man konnte sich aber zu jederzeit Hilfe holen oder Nachfragen stellen.
Als man auf Station bei Blutabnahme und Visite geholfen hat, waren dort die Ärzte bemüht einen im Gegenzug (wenn man das wollte) in spannende OPs zu bringen. Dort durfte ich häufig steril an den Tisch und man konnte z.T. erste Assistenz sein und mithelfen.

Vom Team her ist die Notaufnahme immer von 1-2 Ärzten besetzt, diese wechseln immer durch. Das macht es abwechslungsreich und man lernt viele Ärzte und ihre Anamnese/körperliche Untersuchung/Arbeitsweise kennen, mit jedem war die Stimmung gut und auch die Schwestern waren sehr nett und hilfsbereit (wenn man das auch zu Ihnen ist).
Es gab 1-2 Situationen, wo Patienten nicht so freundlich zu mir waren und sofort haben sich die anderen Ärzte für mich eingesetzt, von cholerischer Chirurgie keine Spur.

Zusammenfassend:

-JEDEM GLEICH AM ANFANG VORSTELLEN (Name, Funktion, wie lange man schon/noch da ist)- das öffnet die Türen bei Pflege, OP, Ärzten, auch wenn man sich die ersten 3 Tage richtig dämlich vorkommt, weil man sich gefühlt alle 2min vorstellt- es lohnt sich ;)

-immer fragen, auch wenn man OPs sehen will!!! Ich konnte in Ortho, Unfall, Viszeral und Bypass-OPs

-es war nach dem Hausarzt meine 2.Famu und das war super hilfreich, weil ich mich jetzt geübt im zielgerichtete Anamnese und körperlicher Untersuchung erheben fühle, was man echt für die Zukunft braucht!

-es ist ein relativ kleines Haus, Vorteil ist man kennt fast alle und kann viel machen, kleiner Nachteil (obwohl die Klinik einen Schockraum hat)sieht man keine großen Polytraumata, etc. wie an einer großen Klinik
(aber ich sag mal so, wenn man noch keine Weber-Fraktur und akute Appendizitis diagnostizieren kann, muss es vllt auch noch nicht der Motorradunfall mit Teilamputation sein;))
Bewerbung
Ich hatte mich relativ kurzfristig beworben (circa 2-3 Monate im Voraus) und hab noch einen Platz bekommen, wobei Stellen in Notaufnahmen in München generell schnell weg sind. Aber ich glaube die Klinik ist nicht sooo bekannt, daher ging es.

Die Bewerbung hatte ich an die Chefsekretärin Frau Schuller gesendet, die es dann an den Arzt weitergeleitet hat. Sie ist sehr nett :)
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Patientenvorstellung
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Briefe schreiben
Braunülen legen
Mitoperieren
Patienten aufnehmen
Chirurgische Wundversorgung
Notaufnahme
Blut abnehmen
Eigene Patienten betreuen
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Dienstbeginn
Vor 7:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Kleidung gestellt
Mittagessen regelmässig möglich
Essen frei / billiger
Gehalt in EUR
Mittagessen kostenlos

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
1
Stimmung Klinik
2
Unterricht
1
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.2