Insgesamt ziemlich entspannte Famulatur, leider nur nicht besonders lehrreich.
Zu Beginn kann ich empfehlen, dass man schon bei der Bewerbung deutlich macht, dass man Kleidung erhalten möchte. Leider ist das in Mechernich für Famulanten (anders als für PJler) nicht üblich. Mit etwas Nachdruck ist es aber eigentlich immer möglich. Falls es doch hakt, geht einfach in die OP-Umkleide und klaut dort OP-Kleidung. Da in Mechernich eh jeder eine wilde Kombi aus weiß & blau/grün an hat, fällt der OP-Look nicht sonderlich auf.
Bei mir war es am ersten Tag leider so, dass ich nirgends eingeteilt war und sich auch keiner für mich zuständig gefühlt hat. Vielleicht lag es daran, dass der Chefarzt noch im Urlaub war, aber es wirkte eher so, als wäre es die Regel.
Nachdem ich dann von Station zu Station gelaufen bin (die Allgemeine Innere erstreckt sich über 3 Stationen), habe ich mich schlussendlich auf Station 1 niedergelassen.
Das Team auf Station 1 ist sehr jung und besteht fast ausschließlich aus Assistenzärzten. Da die meisten natürlich mit sich selbst beschäftigt sind (ist ganz normal als Assi im 1-2 Jahr), war mein Start auf der Station etwas steinig (zumal ich anfänglich auch etwas introvertiert bin).
Ich kann euch empfehlen, euch 1-2 Bezugspersonen zu suchen und deren neuer Schatten zu werden. Dadurch erhält man einen gewissen Tagesablauf und kann langsam im Team ankommen.
Abgesehen vom Start meiner Famulatur gibt es nicht viel zu Berichten. Da man als Famulant eigentlich nicht eingeplant ist, stört es keinen, wenn man nicht immer pünktlich um 8:00 da ist oder auch schon um 14 Uhr geht, sobald die Ärzte nur noch Papierkram erledigen. (Ich war eigentlich immer pünktlich da, um bloß keine Visite zu verpassen, aber kann frühes Gehen nur empfehlen. Ihr lernt nichts, wenn ich 2 Stunden beim Schreiben zuschaut. Fragt lieber ob ihr die Biege machen könnt, vor allem im Sommer. Euch ist niemand böse)
Der Stationsalltag besteht aus Blutabnahmen, Zugänge legen und der morgendlichen Visite.
Will man mehr machen, muss man aktiv danach fragen und auch mal auf eigene Faust ins Sono, etc. laufen.
Fazit: Wer eine chillige Famulatur in einem jungen Team und kostenlosem Essen sucht, ist hier absolut richtig. Sucht man sich gute Bezugspersonen, wird einem gerne auch mal was erklärt und man darf selber schallen. Dies erfordert aber Eigeninitiative und man muss damit klarkommen, dass man nie so richtig das Gefühl hat, 100% angekommen zu sein.
PS. Wundert euch nicht über den komischen Zeitraum meiner Famulatur. Wollte meine Bewertung nur etwas anonymisieren ;)