Famulatur Anästhesiologie in Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide (8/2021 bis 9/2021)

Krankenhaus
Klinikum Bremerhaven-Reinkenheide
Stadt
Bremerhaven
Station(en)
ZOP
Fachrichtung
Anästhesiologie
Zeitraum
8/2021 bis 9/2021
Einsatzbereiche
OP
Heimatuni
Hamburg
Kommentar
War meine erste Famulatur, habe bis wenige Vorkenntnisse aus dem Rettungsdienst noch ganz grün hinter den Ohren in der Anästhesie am KBR angefangen. Das war dort aber gar kein Problem, man wird vor allem von den Assistenzärzten super schnell in das Fach eingeführt und kommt bekommt sehr viele Gelegenheit, praktische Fähigkeiten zu erlernen. Bei Regionalanästhesien kann man assistieren und beim Chef auch mal unter Anleitung selber die Nadel in die Hand nehmen.
Ein typischer Tag sieht so aus:
07:45 Uhr Morgenbesprechung aller Anästhesisten mit OP-Manager und meist auch Chefarzt, dort bekommt man den OP-Plan für den Tag und kann sich dann einen Arzt/Saal aussuchen bei dem man den Tag über mitlaufen möchte. Da ich nach der ersten Woche der einzige Student in der Abteilung war hatte ich tatsächlich freie Auswahl, sodass man sich wirklich die Rosinen rauspicken kann. Einmal im Monat findet morgens auch die M&M-Konferenz statt, zu der man auch eingeladen ist.
Um ca. 08:00 Uhr schleust man sich ein und sucht seinen Patienten, meist schon von der Pflege vorbereitet im Einleitungsraum. Wenn man vor dem Anästhesisten da ist kann man meist schon mit Monitoring und Präoxygenierung anfangen, er kommt dann dazu und man leitet den Patienten zusammen in die Narkose ein, wenn es hier keine Besonderheiten gibt (erwartet schwieriger Atemweg, RSI o.ä.) darf man selber Intubieren und die Parameter für das Beatmungsgerät vorschlagen und einstellen. Einige Anästhesisten lassen einen auch die Dosis der Einleitungsmedikamente vorschlagen. Danach gibt es häufig noch weitere Aufgaben am Patienten wie zusätzliche Viggos legen (meist großlumig), arterieller Zugang inkl. BGA, Temperatur- und Magensonde, EEG, Relaxometrie etc. die man erlernen und durchführen kann.
Anschließend wird der Patient in den Saal verbracht und dort mit der Chirurgie gelagert. Während die OP dann läuft kann man bei dieser dann (übers Tuch oder von der Seite mit Abstand) zuschauen, dem Anästhesisten fragen stellen oder gerade bei längeren OPs auch in den anderen Sälen oder der Holding Area schauen, ob man noch ein paar Intubationen, Zugänge etc. mitnehmen kann. Auch für einen Kaffee zwischendruch ist immer mal Zeit.
Zwischen 11:30 und 13:30 Uhr bin ich fast jeden Tag zur Pause in die Cafeteria gegangen, wo man für 3,90€ das Patientenessen bekommt, das war ganz in Ordnung.
Nachmittags macht man die weiteren OPs des Saals mit, wenn die letzte länger dauern sollte kann man immer spätestens um 16:00 Uhr gehen, oft wurde mir aber meist auch freigestellt nach der letzten Einleitung gegen 15:00 Uhr zu gehen. Auch wenn man mal einen Termin hat und früher los muss ist das kein Problem.
Ich war auch noch zum Schnuppern zwei Tage auf der Intensivstation, was sehr interessant war, aber dort ist man eher Zuschauer und lernt die Abläufe kennen, da das nochmal eine ganz andere Welt ist. Mir wurde von den Ärzten gesagt dass es ggf. möglich ist nen Tag auf dem NEF mitzufahren, das habe ich aber nicht wahrgenommen.
Insgesamt sehr gut gefallen hat mir, dass man keine (nervigen) Pflichtaufgaben hat, sich den Saal frei aussuchen kann und schnell an die Praxis kommt. Mittlerweile bekommt man auch einen Zugangschip und steht nicht wie eine der vorherigen Rezensionen vor verschlossenen Türen. Einziges Manko: Ich wäre gerne mal mit zu hausinternen Notfällen oder in den Schockraum gegangen, diese habe ich aber entweder gar nicht mitbekommen da ich im Saal war oder die vielen anderen Praktikanten (Feuerwehr, Rettungsdienst, Auszubildende etc.) haben sich da gleich draufgestürzt. Zudem sind ein paar der Operateure und OP-Schwestern etwas speziell und motzen einen gerne mal an wenn sie denken man habe sich nicht vorgestellt oder etwas zu laut geredet, ist aber eher die Ausnahme und wahrscheinlich auch nichts KBR spezifisches. Einige Ärzte lernen noch Deutsch, aber Kommunikation war mit allen problemlos.
Ich kann eine Famulatur in der Anästhesie im KBR also zu 100% weiterempfehlen.
Bewerbung
ca. 9 Monate vorher problemlos
Unterricht
Kein Unterricht
Inhalte
Fallbesprechung
Tätigkeiten
Patienten untersuchen
Praktische Maßnahmen unter Aufsicht
Braunülen legen
Blut abnehmen
Dienstbeginn
7:00 bis 8:00 Uhr
Dienstende
15:00 bis 16:00 Uhr
Studientage
Gar nicht
Tätigkeiten
Mittagessen regelmässig möglich
Kleidung gestellt

Noten

Stimmung Station
1
Kontakt zur Pflege
1
Ansehen
2
Stimmung Klinik
1
Unterricht
2
Betreuung
1
Freizeit
1
Lehre auf Station
1
Insgesamt
1

Durchschnitt 1.13