Grundsätzlich muss man sagen, dass man, wenn man will, sehr viel auf dem Notfallzentrum lernen kann.
Über selbstständige Anamnesen, Körperliche Untersuchungen, Ultraschall-Untersuchungen, Braunülen legen und Wunden nähen oder Wundversorgung durfte ich sehr viel alleine machen und üben.
Es gibt ein paar sehr motivierte ÄrztInnen, die einen gerne mitnehmen bzw. die PatientInnen, die man selbst untersucht hat, mit einem besprechen. Man hat auch die Möglichkeit, sich ein bisschen an die UnfallchirurgInnen zu hängen, wodurch ich auch zum Nähen und zur Wundversorgung gekommen bin, sowie viele Röntgen/CT-Bilder/Aufklärungsgespräche mit den ChirurgInnen besprechen konnte.
Es gibt jedoch auch Ärzte, die scheinbar nur die PatientInnen loswerden wollen, und FamulantInnen nicht viel Beachtung oder Vertrauen schenken. Die Beziehung zwischen Arztschaft und Pflege lässt sehr zu wünschen übrig, wodurch man auch als FamulantIn nicht immer sehr gern gesehen ist. Wenn man sich jedoch bemüht und mit den einzelnen PflegerInnen redet, kann man sich auch zu ihnen in die Triage setzen, wo man Flexülen wie am Fließband legt und auch das Verhältnis zur Pflege etwas auftaut.
Pro:
+ Viel Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten (bei Engagement)
+ Ultraschalluntersuchungen
+ Interdisziplinär, abwechslungsreich
+ Mittagessen sehr lecker und billig (Essensmarken bekommt man im Wert von 3,50 €, das Mittagessen kostet meist 3,70 oder 3,90, man zahlt also nur einige Cent)
+ Gehalt (100 Eur)
Contra:
- angespannte Stimmung auf der Station, Angeschnauzt werden durch Pflege inklusive
- Lehre sehr arztabhängig
- wenig Freizeit (es wird schon erwartet, mindestens 8,5 Std. zu bleiben)
Allem in Allem aber eine empfehlenswerte Famulatur.