Am Institut für Pathologie des UKDs absolvierte ich eine 15-tägige Praxisfamulatur. Der Großteil der Zeit bestand darin von 08-16:00 Uhr im makroskopischen Zuschnitt der von intern und extern eingesandten Präparate zuzugucken. Ab der zweiten Woche durfte ich auch einige der Präparate selbst tuschen und zuschneiden. In den Pausen durfte ich meistens am Mikroskop eines Assistenzarztes alte Fälle aus dem Archiv oder Fälle, die wir ein paar Tage vorher zugeschnitten hatten und bereits abschließend mikroskopisch befundet wurden, selbst mikroskopieren. Auch einige ältere Obduktionsfälle wurden in den Pausen mit einem Oberarzt am Diskussionsmikroskop gemeinsam besprochen. Dies war eine schöne Abwechslung zum manchmal sehr ermüdenden Zuschnittstrott (insbesondere beim nachmittäglichen Kleinzuschnitt von Stanzen u.ä.). Ab und zu konnte ich auch im Schnellschnitt zusehen und miterleben wie das Präparat eingebettet und die vorläufige Diagnose per Telefon an den wartenden Operateur übermittelt wurde.
Dienstags Morgens fand immer die wöchentliche Frühbesprechung statt. An einem Vormittag war ich im Funktionsbereich der Zytopathologie und bekam die dortigen Arbeitsabläufe gezeigt. Dies zeigte mir die Unterschiede in der Diagnostik zwischen Pathologie und Zytopathologie. An meinem letzten Tag konnte ich noch im benachbarten Institut für Neuropathologie hospitieren, durfte viel am Diskussionsmikroskop mit mikroskopieren und auch die Gehirne begutachten, welche bei früheren Obduktionen entnommen wurden. Dies war eine gute kleine Auffrischung der Neuroanatomie.
Leider herrscht seit einigen Jahren eine Obduktionsflaute in der Pathologie, weshalb ich Glück hatte in den zwei Wochen bei der einzigen stattfindenden Obduktion dabei sein zu können. Diese war sehr spannend und lehrreich, aber eben leider nur ein einmaliges Ereignis.
Die Atmosphäre im Institut war sehr gut, insbesondere der Umgang der Ärzt:innen untereinander und mit den MTAs. Es wirkte wie ein großes Team.
Insgesamt empfand ich den Einblick in den Alltag der Pathologie als sehr aufschlussreich und auch teilweise spannend, hätte mir aber mehr Zeit am Mikroskop mit aktuellen Fällen gewünscht. Dazu muss man allerdings wissen, dass die Assistenzärzt:innen mehrwöchentlich in die verschiedenen Bereiche (Zuschnitt, Histologie, Schnellschnitt, Mol-Path, Obduktionssaal, etc.) eingeteilt werden und die Ärzt:innen in der histologischen Diagnostik meist wenig Zeit haben und viele Fälle abarbeiten müssen. Hätte ich eine 30-tägige Famulatur gemacht hätte ich vielleicht auch diesen Teil der Pathologie mehr miterleben können.
FYI: Die Arbeitskleidung (Hose, Kasack, Kittel) ist in einem Wäscheschrank auf der 2. Etage rund um die Uhr erhältlich. Weiße Schuhe muss man selbst mitbringen. Sollte man bereits eine UKD-Schlüsselkarte besitzen, kann man diese für die entsprechenden Türen über die Chefsekretärin Frau Pack freischalten lassen. Das erspart das morgendliche Klingeln vor verschlossener Tür.
Bewerbung
2 Monate vorher per E-Mail, inkl. Lebenslauf und Immatrikulationsbescheinigung an die akademische Direktorin und stellvertretende Institutsdirektorin Frau Prof. Dr. Reinecke (reinecke@med.uni-duesseldorf.de). Für die Dauer der Famulatur wird zwecks Arbeitsunfallversicherung ein unentgeltlicher Famulaturvertrag mit dem UKD abgeschlossen.