Ich habe im ramen meines ungarischen PJs 3 Wochen auf der viszeralchirurgischen Station in Sonneberg "famuliert".
Am ersten Tag wurde ich sehr freundlich im Team begrüßt und hatte im Anschluss ein Gespräch mit dem PJ/Famulanten-Beauftragten Oberarzt. Hier konnten wir meine Ziele und Wünsche für das Praktikum besprechen sowie die Erwartungen an mich und meine Aufgaben.
Zu den Aufgaben auf Station gehörten das Legen von PVKs und gelegentliche Blutentnahmen (es gibt Blutschwestern!). Als Famulant bekam ich leider keinen Orbis-Zugnang, ich konnte mich aber bei anderen PJlern und Assistenzärzten einloggen und so auch Briefe schreiben. Das durfte ich bisher noch nirgends und empfand es als eine tolle Übung für später. Auch bei Untersuchungen, Konsilen, Aufklärungen und Patientenaufnahmen und Sprechstunden durfte ich die Ärzte immer begleiten. Ich bin auch gerne mit in die ZNA gegangen, hier hatte man die Möglichkeit die Patienten auch alleine zu untersuchen, den Aufnahmebogen auszufüllen und anschließend den Patienten dem Arzt vorzustellen.
Man konnte auch jederzeit bei allen OPs im Haus zuschauen, teilweise wurde man auch zu OPs eingeteilt. Hier waren die Aufgaben das Halten von Haken oder das führen der Kamera in einer Laparoskopie. Nach absolvieren des Nahtkurses (wird jedem chirurgischen Famulant/PJler jederzeit angeboten) durfte man unter Aufsicht auch Nähen. Das OP-Team war super freundlich, ich konnte von den OP-Schwestern, der Anästhesie und natürlich den Chirurgen viel lernen.
Leider habe ich immer wieder bei OPs mit dem Kreislauf zu kämpfen und musste öfter mal vom Tisch wegtreten. Ich habe aber schnell gelernt, dass ich mich dafür nicht zu schämen brauche, im Team hat sich niemand daran gestört. Im Laufe des Praktikums wurde das auch immer weniger.
(häufigste OPs: Hernien, Galle, Appendektomie, Hemikolektomie, Proktologische OPs, Lipome/Atherome)
Abhängig von der Anzahl an PJlern und Famulanten im Haus wird 0-2x pro Woche Studentenunterricht angeboten, dieser ist Fachübergreifend (also zb. mal ein Neuro Vortrag, dann Kardio...) da er für alle Praktikanten ist.
Das Praktikum wird mit 850€ sehr großzügig vergütet. Zusätzlich gibt es pro Tag 5€ für das Mittagessen (welches meist 2-4€ kostet). Ich konnte fast immer Mittagessen gehen und pünktlich Schluss machen. An ruhigen Tagen ist es auch kein Problem sich in eine ruhige Ecke zu setzen und zu lernen.
Auch wenn ich das Angebot nicht wahrgenommen habe wird vom Krankenhaus eine Unterkunft gestellt, sollten alle Zimmer vergeben sein gibt es einen Mietzuschuss von 250€/Monat, bei Verzicht auf eine Unterkunft obwohl ein Zimmer frei gewesen wäre gibt es nur 52€/Monat Mietzuschuss. Ich habe auf Nachfrage 1x Studientag pro Praktikumswoche bekommen, ich konnte mir die Studientage frei legen.
Bewerbung
Ich habe mich ca 9 Monate im Voraus bei karriere-sonneberg@regiomed-kliniken.de beworben.