Die zweiwöchige Famulatur in der Neurochirurgie im letzten Herbst war echt super! Man wurde als Student einem Team aus einem Oberarzt und ca 4 Assistenzärzten zugeiteilt. Das fand ich persönlich sehr gut, da man so viel persönlicher im kleinen Team eingearbeitet wurde. Der Tag fing immer 7:00 Uhr mit der ITS Visite an, an die sich die Stationsviste anschloss. Danach hab ich mit der PJ'lerin Stationsarbeit erledigt (Verbände, Blut, Flexülen, Drainage ziehen). Teilweise haben wir uns aber auch abgewechselt, wenn z.B. einer von uns mit zur ersten OP gehen wollte. Im Op konnte man sich bei vielen OPs mit einwaschen und z.B. beim zunähen helfen. Als zweiter Assistent hat man während des Eingriffs nicht wirklich viel zu tun aber z.B. bei den Kopf Ops einen guten Blick auf das OP-Feld bevor das Mikroskop zum Einsatz kommt und man kann sich über den Eingriff unterhalten. Aber auch wenn man sich nicht einwäscht, kann man der OP super folgen, da das Bild des Mikroskops auf einen riesigen Bildschirm übertragen wird. Wenn man etwas Glück hat oder auch aktiv fragt kann man als Student auch als erster Assistent mitmachen. Hier kommt es natürlich auf den Operateur an aber ich wurde sehr ruhig angelernt wie man z.B. unter dem OP-Mikroskop assistiert. Der Blick durchs Mikroskop war unglaublich beeindruckend und es lohnt sich zu versuchen einmal als erster Assistent mitmachen zu dürfen. 14:30 Uhr war dann Röntgenbesprechung. Danach eine kurze Teambesprechung, wo abgesprochen wurde was noch auf Station gemacht werden muss.
Das Klima war insgesamt sehr angenehm. Alle waren bemüht einem etwas beizubringen und jede noch so kleine Frage zu beantworten. Was auch zur Routine für jeden Famulant gehört ist ein kurzes Gespräch mit dem Chef und eins mit dem leitenden Oberarzt. Beide waren interssiert warum ich mich für die Famu in der Neurochirurgie entschieden habe, ob ich schon mal Berührungspunkte mit dem Fach hatte und wo ich so herkomme und so weiter. Auch das hat dazu geführt, das man sich wertgeschätzt gefühlt hat und das den Leuten auch viel an der Lehre liegt.
Ich kann die Famu jedem empfehlen, auch wenn man nicht direkt in das Fach möchte. Man sollte jedoch wissen, dass schon ein bisschen Grundwissen erwartet wird, aber sobald die Ärzte merken, dass man ein bisschen was weiß und Interesse zeigt kommt viel zurück.