Die beiden für mich verantwortlichen Ärzte waren super nett und haben sich wirklich viel Mühe mit mir gegeben. Dabei hatte ich nie das Gefühl unerwünscht oder überflüssig zu sein. Das gleiche gilt für die dort eingesetzte Psychologin und die zuvor dort stationierte PJlerin, welche mich die erste Woche sehr gut eingearbeitet hat. Alles in allem ein wirklich sehr liebes Team. Leider war die Station jedoch insbesondere von der psychologischen Seite stark unterbesetzt, sodass Gesprächstherapie und psychologische Seminare nur begrenzt von mir besucht werden konnten. Corona hat dabei sein übriges getan, da nur abgezählt Teilnehmer in die entsprechenden Räume durften. Dementsprechend konnte man von dieser Seite nur einen geringen Einblick bekommen. Wahrscheinlich hätte es mir persönlich auch mehr gebracht, wenn mir bereits pharmakologisch mehr Hintergrundwissen bekannt gewesen wäre, da mir die Medikation und ihre Wirkungsweise noch nicht geläufig war (Nachteil eines frühen Semesters). Jedoch hatte man nachmittags ausreichend Zeit sich darüber zu informieren.
Zu meinen Aufgaben zählten vor allem Blutabnahmen, die ein oder andere körperliche Untersuchung und einfaches Dabeisitzen und Zuhören. Eigene Patientenbetreuung gab es in der Form nicht. Einmal in der Woche konnte man an Fallbesprechungen und Fortbildungen teilnehmen und freitags gab es wöchentlich eine Visite vom Oberarzt, in der nochmal alle Patienten gesichtet und neue Therapiepläne erörtert wurden.
Auf eignen Wunsch durfte ich an einem Nachtdienst in der Notaufnahme sowie einer Elektrokonvulsionstherapie teilnehmen.
Schön wäre es gewesen, wenn man als Famulant die Chance gehabt hätte, auch mal in andere Stationen "reinschnuppern" zu können, was aber von Krankenhausorganisation nicht vorgesehen war (ich hatte nachgefragt).