Die Famulatur in der Gastroenterologie war für mich persönlich die beste Famulatur. Ich war auf der gastroenterologisch-onkologischen Station (4023) eingeteilt. Man hatte als Famulant feste Aufgaben. Man sollte um 7:30 erscheinen. Zuerst entweder dem Blutentnahmedienst (Student / Krankenschwester) bei den restlichen BEs helfen, oder mitkommen zur Frühbesprechung der Klinik. Dann Aufnahme von eigenen Patienten mit BE, Braunüle, Anamnese, körperliche Untersuchung. Teilweise waren 1 PJler + Blockpraktikant, zeitweise 2. Famulant da. Dennoch trat man sich nicht auf den Füßen herum, sondern hatte genug Zeit, am Vormittag, die eigenen 1 oder 2 Aufnahmen vernünftig und gründlich durchzuführen, Vorbriefe und Vorbefunde zu studieren und die eigenen Erkenntnisse zu dokumentieren. Danach wurde der jeweilige Patient mit dem Stationsarzt besprochen.
Zwischendurch begleitete man die Ärzte auf Visite und konnte dort Fragen stellen bzw. die Fälle vor- und nachbesprechen. Zwischendurch kamen dann Aufträge wie Blutkulturen aus Ports abnehmen, Quantiferon-Tests usw. Wenn man sich unsicher ist, kann man jederzeit Fragen stellen und es wird einem gründlich erklärt.
Für Mittagessen war Zeit, manchmal mit Ärzten auf Station oder in der Mensa. Nach dem Essen ging es zur Röntgenbesprechung, wo interessante gastroenterologische Fälle mit den Radiologen besprochen wurden.
Nachmittags war dann häufig Zeit, entweder verspätete neue Patienten aufzunehmen, oder sich einfach mal das Sonogerät zu schnappen und selbst zu versuchen die entsprechenden Pathologien der Patienten darzustellen. Dann kam der Oberarzt vorbei, dem die Stationsärzte Bericht erstatteten. Die Patienten, die man selbst aufgenommen hatte, sollte man dann alleine präsentieren und den Fall mit dem OA diskutieren. Das machte Spaß, der OA nahm sich Zeit die Dinge zu vermitteln sodass ich einen Lerneffekt davon hatte. Je nachdem, wann der OA kam, konnte man dann entweder vor 16 oder nach 16 Uhr nach Hause, ich war glaube ich kein Mal länger als 17 Uhr da
Einmal war ich morgens bei einer internen Fortbildung für die Gastro-Ärzte dabei, bei der ein geschäftsführender OA einen Vortrag über Covid bei Gastro-Patienten hielt. Das war tatsächlich auch als Student gut zu verstehen.
Am letzten Famulaturtag wollte ich gerne in den Bereich Endosono/Endoskopie hereinschnuppern, was ohne Probleme möglich war. Einfach frühzeitig Interesse anmelden, dann klappt das. Das war mein persönliches Highlight. Ich bin quasi einen Tag lang von Untersuchungsraum zu Raum durchrotiert. Habe da ERCP, Gastroskopie, Koloskopie, Leberpunktionen gesehen.
Besonders gut ist die Atmosphäre auf Station, ich empfand die Ärzte sowie das Pflegepersonal mit dem ich zu tun hatte, sehr freundlich. Man nahm sich Zeit durchaus auch "banale" Sachen zu erklären, z.B. nützliche Tipps beim Braunülenlegen. Zudem wurden mir Sachen wie Port anstechen gezeigt, zudem Assistenz bei Pleurapunktionen u.ä. Rückblickend wären 30 Tage sinnvoller gewesen.
Bewerbung
Aufgrund relativ später Bewerbung Ende Januar leider nur ein Zeitraum von 15 Tagen am Ende der Semesterferien möglich. Besser früher bewerben als ich.