Auch wenn man am Ende des Tages vielleicht gar kein Psychiater werden will, lohnt sich eine Famulatur auf jeden Fall, besonders in Flensburg. Die Einblicke in die psychischen Krankheitsbilder bereichern wahrscheinlich für die ganze ärztliche Tätigkeit, egal wo und was. Dank den vielschichtigen Stationen lernt man die meisten Fachbereiche und Krankheitsbilder der Psychiatrie und Psychosomatik schnell kennen und kann sich als Famulant frei bewegen, was die Station und die Arbeitszeiten angeht.
Die Stimmung und der Zusammenhalt im Team ist toll, vom Chef bis zu den Assistenten sind alle nahbar, sympathisch, freundlich und bemüht, dass man viel lernen und machen kann.
Zugegebenermaßen ist es hilfreich, aktiv auf die Kollegen zuzugehen und stets zu fragen (auch wenns zum 100. mal den Tag ist), was man machen/übernehmen/helfen kann, sonst wird man manchmal etwas vergessen. Dennoch ist es toll, wie frei man sich bewegen kann und man stets überall willkommen ist.
Man muss sich auch bewusst machen, dass man auf der Psychiatrie als Student nicht so viel selbstständig machen kann. Schließlich ist man kein Therapeut. Die meiste Zeit ist man also eher passiv, übernimmt Standardaufgaben wie Blutabnehmen und Botengänge, und nimmt an Therapien/Besprechungen als Zuhörer teil. Für Fragen ist immer Zeit und mit etwas Geschick darf man auch schnell selbst kleinere Aufgaben und Gespräche übernehmen.
Wer einmal die Psychiatrie in all ihren Facetten kennenlernen will, ist in Flensburg super aufgehoben. Ich hab unglaublich viel gelernt, würde jederzeit wiederkommen und überleg mir jetzt sogar Psychiater zu werden ;)