Meine Famulatur in der Notaufnahme von Neumünster war eine unglaublich lehrreiche und tolle Zeit & ich kann sie euch uneingeschränkt weiterempfehlen!
Alles sind dort super motiviert, einem eine super Famulatur zu ermöglichen und so viel wie möglich mitzunehmen. Für mich war es die erste Famulatur, wofür ich die Notaufnahme generell sehr empfehlen kann. Die Notaufnahme im FEK ist aufgeteilt in die internistische, unfallchirurgische und neurologische. Man wurde aber nicht strikt eingeteilt, sondern durfte immer selbstständig zwischen den Fachgebieten wechseln und sich einfach die spannenden Patient:innen aussuchen. Ich war die meiste Zeit auf der internistischen Seite, aus Interessensgründen, weil man dort am selbstständigsten arbeiten durfte und weil die Assistenzärzt:innen dort fix sind und nicht wie auf der Unfallchirurgie zwischen OP und NA wechseln.
Ich durfte mir selbstständig Patienten raussuchen, die Anamnese und körperliche Untersuchung machen, alles dokumentieren (wir hatten leider keinen EDV Zugang, aber die Ärzt:innen melden sich stets gerne für einen an), Zugänge legen & Blutabnehmen (das macht normalerweise die Pflege, aber die freuen sich, wenn man mithelfen will und geben super Tipps), viel Sonographieren (hier kann man immer super vorschallen, bis der Arzt/Ärztin dann dazukommt), Arterielle/Venöse BGAs abnehmen, Kopfplatzwunden nähen (wurde einem gezeigt, falls es wie bei mir das erste Mal war), Wundversorgungen, Blasenkatheter legen, mit in den Schockraum/CT, Röntgen und Blutbefunde durchsprechen, usw. Ich fand es toll, wie viel einem zugetraut wurde und dass sich die Ärzt:innen wirklich Zeit genommen haben, EKGs und Röntgenbilder zu analysieren, Sono zu üben, alle praktischen Skills zu erlernen und einen sogar gesucht haben, wenn sie etwas Spannendes hatten, damit man dazukommen konnte. Die Notaufnahme stellt außerdem das Reanimationsteam, bei einem Herzalarm darf man mit (einfach kurz nachfragen), sodass ich sogar auch selbst einmal reanimieren durfte. Auf Anfrage konnte ich für zwei Tage noch auf der Intensivstation hospitieren.
Als Famulantin darf man stets mit zum PJ Unterricht, der jeden Tag stattfindet (Kardio, Gastro, Radio, Labor und Hämato), jeweils wir eine Stunde. Leider fiel er manchmal kurzfristig aus, aber der Unterricht war stets top. Danach bietet es sich immer an in der Cafeteria essen zu geben, wofür es für uns Essensmarken gibt (es lohnt sich nachzufragen, was man dafür alles nehmen darf ;) ).
Ein Arbeitstag (Mo-Fr) hat um 8 Uhr angefangen und ging ca. bis 15 Uhr. Allerdings war das Ende sehr flexibel, wenn es nichts Spannendes mehr gab, durfte man auch einfach früher Schluss machen, vor allem freitags. Da wir zeitweise 3 Famulantinnen waren, haben wir uns dann auf eine Früh- und Spätschicht (14-21) aufgeteilt. Ich habe in der letzten Woche freiwillig auch eine Nachtschicht gearbeitet.
Die Stimmung und der Umgang ist dort einfach super, alles sind per Du und man wird richtig ins Team aufgenommen und gewertschätzt!
Ich konnte die 4 Wochen über im Personalwohnheim unterkommen, welches sich direkt im Gebäude neben der Klinik befindet. Man bekommt ein Zimmer mit Waschbecken (Bettwäsche ist gestellt) und teilt sich eine voll ausgestattete Küche und Bad mit anderen Famus/PJler/Ärzt:innen.
Die Lage von Neumünster fand ich super, man ist schnell Hamburg/Kiel/Lübeck/Flensburg und kann so die Gegend gut erkunden.
Rundum hatte ich dort also eine wundervolle und spannende Zeit!!!
Bewerbung
Ich habe mich im Mai 2021 beworben, also ungefähr 4 Monate vor Beginn. Die Bewerbung ging super unkompliziert per Mail an Herrn Brammer und seine Sekretärin Frau Petermann. Die Antwort kam sehr schnell, ich sollte mich dann nochmal 2 Wochen zuvor telefonisch bei ihm melden.
Für die Unterkunft habe ich mich an Herrn Janssen gewendet. Da die Plätze im Wohnheim natürlich sehr begrenzt sind, schadet es nicht, sich so früh wie möglich darum zu kümmern und dies auch gleich bei der Empfehlung anzugeben.