Ich durfte im November und Januar in der Anästhesiologie im St. Josef Hospital meine Famulatur machen und bin sehr zufrieden mit meiner Wahl für meine erste Famulatur.
Die Abteilung von Herrn Prof. Weilbach ist eine gut geführte und strukturierte Abteilung, die in einem kleinen Haus wirklich gute Arbeit macht.
Man wurde am ersten Tag vom Chef vorgestellt und wurde einem Arzt zugeteilt, bei dem man die meiste Zeit über war, außer er hatte frei oder war im Ambulatorium. Daher konnte man in der Zeit wirklich viel lernen, da man täglich eine 1 zu 1 Betreuung hatte.
Ich war einem Oberarzt zugeteilt, mit dem ich die ersten zwei Wochen im OP war, die dritte Woche auf Intensivstation und die letzte Woche wieder im OP.
Am Anfang wurde man grob in die Maschinen und Handgriffe eingeführt. Da ich selber lange Zeit als Pfleger gearbeitet habe, waren die Geräte nicht allzu fremd für mich.
Des Weiteren wurde mir gezeigt, worauf bei jedem Patienten zu achten ist und was der rote Faden in der Einleitung und während der Narkose ist.
Der Oberarzt dem ich zugeteilt war, hatte sehr viel Geduld mit mir und strahlte immer eine Ruhe und Sicherheit aus, die mir das Lernen und verinnerlichen der Handgriffe und Arbeiten leichter machten. Besonderer Dank an dieser Stelle an Herrn Dr. Geiger.
Die Anästhesiepflege empfand ich als sehr engagiert und gut ausgebildet. Sie nahmen einen sehr schnell auf, man wurde aber teilweise auch "geshittestet", was ich nicht als schlimm empfand, da ich es schon aus meiner Pflegetätigkeit von erfahrenen Kollegen kenne. Dennoch waren sie offen und haben einem auch jede Frage beantwortet.
Zu meinen Tätigkeiten im OP gehörte im Verlauf:
- Nadeln legen
- Maskenbeatmung
- Intubieren mit Laryngoskop, Videolaryngoskop und C-Mac
- Einleitung der Narkose
- Ãœberwachung der Narkose und Herz-Kreislauf-Funktion
- Unter Aufsicht Einstellung der Beatmungs- und Narkoseparameter
& vieles mehr.
Zu meinen Tätigkeiten auf Intensivstation gehörte im Verlauf:
- ZVK legen unter Aufsicht
- Nadeln legen
- Aufnahmen mit dem Arzt zusammen
- Untersuchen der Patienten
- Notfallfunk im Haus begleiten
- Notarzt mit dem 2. Melder begleiten
Hier muss man besonders die leitende Oberärztin Frau Dr. Meyer loben, die die Planung der Dienste übernimmt und einem alle Wünsche ermöglicht.
Sie gab mir auch Bekleidung für die Begleitung des Notarztes und trug mich immer im Dienstplan um, falls ich besondere Wünsche hatte.
Außerdem ist positiv anzumerken, dass jeden Morgen die Frühbesprechung ist, in der der Chef jedem Mitarbeiter Kaffee oder Tee einschenkt.
Weiterer Punkt ist eine 1 zu 1 Anleitung am Dummy für jede Intubationsmethode durch den Chefarzt persönlich.
Im Verlauf durfte ich bei dem Chefarzt und bei jedem Oberarzt intubieren, bei einigen Assistenzärzten auch. Jeder hat sich Zeit für einen genommen und einem wurde alles erklärt, was man wissen wollte. Man wurde von jedem im Team mit Respekt behandelt und zu keinem Zeitpunkt fühlte ich mich abgeschoben.
Ich habe mich in diesen Wochen als ein Teil des Teams gefühlt und das empfand ich als sehr angenehme Atmosphäre zum Lernen und um sich zu entwickeln.
Als negativ empfand ich nur die bekannten Punkte, die jeder Student wohl kennt.
Die Pflege auf Intensivstation und im OP war zum größten Teil sehr nett, aber es gab halt einige, die einen behandelt haben, als könnte man sich nicht mal selber die Schuhe binden. Was ich als sehr amüsant empfand, da ich nach wie vor als Intensivpfleger arbeite und mir dadurch eben diese Charaktere bekannt sind.
Aber mehr Punkte gibt es nicht wirklich als negativ anzumerken, besonders nicht auf die Abteilung der Anästhesie bezogen.
Ich kann es jedem empfehlen in dieser Abteilung eine Famulatur zu machen, nicht nur wegen dem netten Klima, sondern weil man auch eben alles lernen kann und selber tätig werden kann.
Bewerbung
Die Bewerbung war per Mail sehr unkompliziert. Großer Dank an dieser Stelle an Herrn Prof. Weilbach.