So eine schlechte Organisation und so eine unfreundliche Sekretärin sieht man selten. Gleich am ersten Tag hat sich herausgestellt, dass die alte Sekretärin der neuen meine Daten nicht übermittelt hat und da sie nicht alle notwendigen Unterlagen von mir hat, „kann ich sowieso nicht beginnen“. Ist natürlich super sowas zu hören, nachdem man 1 h seit 7:30 brav in der Morgenbesprechung anwesend war. Das konnte dank den Ärzten geregelt werden und ich konnte nun meine Famulatur beginnen.
Keiner hat wirklich Ahnung, was man mit einem Famulanten auf der Station anfangen soll. Als Arzt interessiert man sich null für die Studenten. Die Turnusärzte versuchen selbst irgendwie durch die Runden zu kommen und da sie sich ausschließlich mit der Stationsarbeit beschäftigen, können sie nichts zu Herz- und Gefäßchirurgie erzählen. Die Assistenzärzte waren auch nicht motiviert was zu erklären. Wenn ich aktiv nachgefragt habe, haben sie seeeehr ungern die Fragen beantwortet. Und die Oberärzte habe ich generell selten auf der Station gesehen. Die einzigen Ansprechpartner waren die KPJler.
Man durfte jederzeit in den OP gehen und assistieren. Aber die Nachfrage war so groß, dass sich teilweise 3-4 Studenten für dieselbe OP gemeldet haben. Ich habe in 2 Wochen dreimal assistiert, was eine relativ gute Quote ist. Die KPJler kommen selten bis gar nicht in den OP.
Sonst gibt es verschiedene Ambulanzen, wo man Zeit vertreiben kann, wenn man nichts zu tun hat.
Das Essen muss man als FamulantIn selbst zahlen. Die KPJler bekommen das Essen kostenlos. Ein Mittagsmenü kostet ca 3€.
Ich habe ein paar OPs gesehen. Habe bei drei OPs assistiert. Wenn man mit dem richtigen Arzt im OP ist, bekommt man auch einiges erklärt (vor allem macht das gerne der Chef). Auf der Station lernt man nichts. In den Ambulanzen kann man die Neuaufnahmen und die Nachsorge beobachten. Die Turnusärzte können einem nichts beibringen.
Grober Einblick in die Herz- und Gefäßchirurgie - ja. Teaching - definitiv nein.
Abgesehen von der schlechter als schlechten Organisation, war die 2-wöchige Famulatur okay. Im KPJ würde ich das auf keinen Fall machen. Man kommt nie in den OP und erledigt nur die Stationsarbeit. Ob man was dabei lernt? Man kann sicher danach sehr professionell Cor/Pulmos anmelden.