Vorab: Eine Famulatur in der Asklepios Klinik in Bad Tölz kann ich nur empfehlen. Ich habe noch nie einen so angenehmen Umgang zwischen AA, OA, CHA und Studenten erlebt wie hier.
Auch der Kontakt zur Pflege war sehr gut, freundlich und alle waren immer hilfsbereit, wenn man nett gefragt hat :)
Aber auch die fachliche und praktische Lehre war super und ich habe viel neues Wissen und neue Erfahrungen mit nach Hause genommen.
Die Ärzte sind sehr nett, integrieren einen gut ins Team und in den Tagesablauf, sind sehr motiviert zu erklären und einem wirklich was beizubringen. Man wird in fast alles integriert und es wird immer an einen gedacht (z.B. wird man zu spannenden Fällen explizit dazu gerufen).
Betreuung einfach top!
Es war eine rundum gelungene Famulatur und ich denke sehr gerne an diese 4Wochen zurück! :)
Meine Famu war aufgeteilt in 15d ambulant in der ZNA und 15d stationär auf Station und im OP
Ablauf:
Tagesbeginn ist um ca. 7.30Uhr mit der Frühbesprechung. Danach geht es entweder in die ZNA oder auf Station.
-->ZNA: Teilweise ist es eher ruhig. Bad Tölz ist eben nicht der Nabel der Welt. Aber die freie Zeit kann genutzt werden das ein oder andere Röntgen sich nochmal anzuschauen oder ausstehende Fragen zu klären (oder auch mal für einen Kaffee). Im Laufe des Tages wird die ZNA meistens doch sehr voll. Man kann bei allem mithelfen und auch selbstständig ausüben (Nähen, Verbände, Gipsen, Infusionen aufziehen und anhängen, körperliche Untersuchungen, FAST-Sono). Mit der Zeit darf man auch Patienten selbst aufrufen und schon einmal voruntersuchen und dokumentieren. Man bekommt alles vorab noch einmal gezeigt, alle sind sehr geduldig. Ich habe mich zu keinem Zeitpunkt genötigt oder überfordert gefühlt.
Ich wäre gerne mit dem NEF mitgefahren. Das war wegen Corona leider nicht möglich. Aber in Zukunft müsste das auch wieder gehen, einfach nachfragen.
-->Station: das Übliche, heißt, Visite, Blutentnahmen, Zugänge legen, Verbandswechsel, Aufklärungsgespräche etc.
Wenn im Laufe des Tages OPs anstehen und es sich anbietet wird man meistens morgens in der Frühbesprechung schon gefragt, ob man dabei sein will. Dann ist man auch fest eingeteilt als Assistenz mit am Tisch. Die Oberärzte haben nicht immer so viel Geduld, falls mal etwas nicht gleich klappt. ABER: Das ist nicht persönlich gemeint und man bekommt immer nochmal eine Chance ;-) Die OP-Pfklege ist sehr nett und hilfsbreit (z.B. beim Anziehen)
Im OP war nach meinem Empfinden immer ein gutes Klima, es wurde viel erklärt und (zu meiner Überraschung) auch viel gelobt, habe ich so auch noch nicht erlebt.
Zeit für das Mittagessen findet man fast immer, dass das zeitlich nicht funktioniert hat, war die Ausnahme (z.B. durch eine Assistenz im OP)
Dienstschluss ist um 16Uhr. Wenn es nachmittags nichts mehr zu tun gab, wurde man großzügig entlassen. Bad Tölz ist im Spätsommer wunderschön. Es gibt mega Wandertouren und Rennradstrecken - es lohnt sich also auch in dieser Hinsicht hier her zu kommen :-)
Zur gleichen Zeit waren einige PJler in der Inneren da. Man trifft sich in der ZNA und bei Mittagessen und wohnt auch in der gleichen Unterkunft. Für eine gemeinsame Wanderung am Wochenende oder Ähnliches findet sich eigentlich immer jemand.
Ein großes Dankeschön geht an alle AA (v.a. Konsti und Kirsten), an das Pflegeteam der ZNA und an alle Ober- und leitenden Ärzte der UCH/Orthopädie der Stadtklinik Bad Tölz.
Bewerbung
ca. 6 Monate im Voraus über das Chefarztsekretariat (Frau Unterlindner), am besten einfach anrufen, sehr freundliche und unkompliziert.
Anmerkung zur Unterkunft: Wird kostenlos gestellt und ist 200m vom Klinikum entfernt. Man muss in puncto Sauberkeit vielleicht das ein oder andere Auge zudrücken. Ich habe am ersten Tag selbst einmal gründlich durchgeputzt, dann ging's schon.