Erstmal vorab: in der Kantine kann man vergünstigt (und auch garnicht mal so schlecht!) Essen für um die 3 Euro und die Bundeswehr zahlt einem in der Famulatur eine monatliche Entschädigung von 300 Euro. Da das nicht bei jeder Famulatur der Fall ist, empfinde ich das als nette Wertschätzung. Kleidung wird gestellt.
Die Ärzte waren sehr nett. Morgens standen erstmal Blutabnahmen auf dem Programm, allerdings ist der Arzt-Patienten-Schlüssel recht gut im Bundeswehrkrankenhaus, und diese Aufgabe hält sich somit in Grenzen. Beispielsweise habe ich mir mit der anderen Famulantin nur um die 10-15 Patienten geteilt. Branülen legen, BGA wurde alles angeleitet mit hilfreichen Tipps und durften wir durchführen. Wir sind auf Visite mitgelaufen, wurden da ab und an vom Oberarzt abgefragt. Spannend war sicher die Aszites-Punktion, die wir beobachtet haben. Wir durften die Patientenakten mit einsehen, wurden mit eingebunden und wir durften auch Untersuchungen am Patienten durchführen und danach berichten. An der wöchentlichen interdisziplinären Röntgenbesprechung waren wir genauso eingeladen, wie zu ein paar kleinen Fortbildungen im Haus. Zudem wurde uns angeboten die Echokardiographie zu üben, was ich auch gerne in Anspruch genommen habe. Wenn ich länger im Haus geblieben wäre, hätte es sicher noch weitere Möglichkeiten gegeben, verschiedene Fertigkeiten zu üben. Sie sind hier sehr offen, sagen man kann sich jederzeit melden um zum Beispiel Ultraschall üben aneinander usw. und das wurde mir von PJlern auch bestätigt. Sie wollen dort wirklich lehren.
Vielleicht als Anmerkung: Es war meine 1. klinische Famulatur, dementsprechend war ich noch ein wenig grün hinter den Ohren und froh über die Möglichkeit, unter Anleitung Blut abzunehmen, Branülen legen etc. zu üben. Die Ärzte haben einem da immer sehr geduldig geholfen wenn was war wie schlechter Venenstatus und hilfreiche Tipps gegeben, habe gehört das man da in anderen Häusern eher allein gelassen wird mit.
Zu Sexismus im BWK: man kriegt vielleicht den einen oder anderen Witz mit, allerdings habe ich das Gefühl dass hier immer mehr sensibilisiert wird und es wird darauf geachtet nicht übers Ziel hinauszuschießen. Ich bin da eher sensibel und habe mich zu keiner Zeit unwohl gefühlt, im Gegenteil, es war ein lustiger, kollegialer Umgang. Ich hab mich sehr wohl gefühlt.
Bewerbung
Ich habe einfach im Bundeswehrkrankenhaus angerufen in derAbteilung Innere angerufen und gefragt, ob noch etwas frei ist. So würde ich das auch empfehlen. Man sollte sich auf jeden Fall einige Monate im Voraus melden, ich habe ca. 4 Monate vorher angerufen und eine der letzten Famulantenstellen bekommen. Auch wenn ihr kurzfristig dran seid: Fragen kostet ja nichts. :)