CPU und IMC waren ein Traum ABER Finger weg von der Intensiv!
Die Kardiologie am städtischen Klinikum Karlsruhe gehört zu der medizinischen Klinik IV und ist mit 120 Betten und 4 Herzkatheterlaboren ziemlich groß für ein städtisches Krankenhaus und hat sich innerhalb der Region einen recht guten Ruf geschaffen.
Allgemein:
Als Famulant ist man total frei was die Arbeitsgestaltung angeht und man kann theoretisch jeden Tag den Bereich wechseln, wenn man Lust hat. Wünsche für besondere Einsätze (Kathterlabor, Funktion, Intensiv) wurden immer berücksichtigt. Die Chefarztsekretärin Frau Schätzle kümmert sich sorgfältig um alle Famulanten der Kardiologie und organisiert einem alles von Mitarbeiterausweis und Schlüsselkarte bis Studentenunterricht. Ich muss ehrlich sagen, dass mir die gute Organisation den Start unheimlich erleichtert hat.
Jeder Famulant bekommt auch einen eigenen Computer Zugang für das Kliniksystem.
Man bekommt zwar kein Taschengeld, dafür aber jeden Tag gratis ein warmes Mitagessen im Mitarbeiterrestaurant und theoretisch einen Schlafplatz im PJ/Pflege - Wohnheim, wenn man einen brauchen sollte. Habe allerdings selbst keine Erfahrung im Wohnheim gemacht.
Bewertung der Stationen:
Chest Pain Unit:
Beste Station der Kardiologie! Die Pflege und Ärzte sind Top. Habe mich, obwohl es meine erste Station im Haus war sehr gut aufgehoben gefühlt und man wird langsam aber sicher an den Stationsalltag herangeführt. Die Station verfügt über nur 5 Zimmer und ist gut besetzt was den Arbeitsalltag etwas entspannter macht. Blutentnahmen & EKG schreiben macht die Pflege, Viggos kann man aber legen wenn welche anfallen. Meine tägliche "Routine" war: Anamnese und Erstuntersuchung von neuen Patientn und danach Besprechung mit Arzt, Echokardiographie auf Station (man wird sehr gut eingewiesen), Arztbriefe anlegen und vervollständigen, Visite, Zusschauen bei Herzkatheter/ EPU/ Mapping/ Ablation/ Mitralclip etc.
Wenn wenig los ist hilft man aber auch der Pflege bei EKG, Blutentnahme oder geht für ein paar Stunden in die Funktion zu den TEEs und Kardioversionen.
IMC:
Hier habe ich etwas mehr als eine Woche verbracht. Man lernt einen "normaleren" Stationsalltag kennen und hat die Möglichkeit sehr viele Viggos zu legen und Blutabzunehmen. Das Team ist ebenfalls klasse und kümmert sich liebevoll um einen. Auch hier kann man wann immer man möchte los zum Kathterlabor oder in die Funktion. Da die IMC keine Akutstation ist wie die CPU konzentriert sich das Themenfeld nicht ausschließlich auf die Kardiologie. Habe hier auch sehr viel Abdomen geschallt und etwas umfassender Untersuchen gelernt.
Intensiv:
Ich habe mich leider weder bei den Ärzten noch bei der Pflege aufgehoben gefühlt.
Einem wird von ganz bestimmten Personen auf Station das Gefühl vermittelt man befände sich im falschen Studium, wenn man frisch nach dem Physikum noch nicht in der Lage ist einen ZVK zu legen. Wenn man mit Tränen in den Augen versucht zu kommunizieren, dass man sich extrem eingeschüchtert und überfordert fühlt wird man für den Rest der Famulatur gezielt ignoriert und nicht mehr angesprochen.
Bewerbung
Ich habe mich ein Jahr im Voraus bei Frau Schätzle beworben. Habe zwar Lebenslauf etc. mitgeschickt, war aber am Ende wohl nicht mal relevant. Ein Telefonat und eine Mail hätten es auch getan.