Gynäkologische Station und OP, Kreissaal und Wochenbett, Ambulatorium
Fachrichtung
Gynäkologie
Zeitraum
3/2022 bis 3/2022
Einsatzbereiche
Diagnostik, Poliklinik / Ambulanz / Sprechstunde, OP, Station
Heimatuni
Tuebingen
Kommentar
Eines kurz vorweg: das Kantonsspital Schaffhausen ist in der Gynäkologie kein A-Spital und damit nicht so groß, wie das USZ oder KS-Winterthur. Der Vorteil: alles ist sehr familiär, die Wege nicht weit und man hat trotzdem die komplette Bandbreite der gynäkologischen Versorgung und Interventionsmöglichkeiten.
Dienstbeginn ist je nach Wochentag und Bereich um 7:30 Uhr oder 8 Uhr und beginnt meistens mit dem Morgenrapport (Auf der Gyn-Station 7:30 Visite und danach gehts ab zum Morgenrapport). Man ist immer einem Assistentin zugeteilt, der normalerweise die Gyn-Station, das Gebärzimmer und Wochenbett oder die Ambulanz für eine ganze Woche betreut. Im Hintergrund ist pro Station immer ein Oberarzt, der immer erreichbar und zur Stelle ist.
Als Unterassistent darf man Anamnesegespräche, Ultraschalluntersuchungen und Austrittsgespräche durchführen. Unter Delegation auch Verordnungen, Verläufe/Briefe schreiben, Wundkontrollen und -spülungen durchführen und Abstriche abnehmen - hier freuen sich die Assistenten wenn man ihnen Arbeit abnimmt. Da es in der Schweiz keine Famulaturen gibt (an manchen Unis gibt es Blockpraktika), ist man als Unterassistent (PJ'ler) angestellt und wird auch so behandelt. Dabei muss man nicht, aber man darf so viel machen wie ein PJ'ler. Ich habe den ganzen Monat über keine Nadel gesehen, bzw. legen müssen, geschweige denn Blut abgenommen, das wird von den Pflegekräften übernommen und kann hier natürlich nicht gelernt werden. Die Pflegekräfte arbeiten sehr selbstständig, so dass man sie an manchen nur während der Visite zu Gesicht bekommt.
Wenn man auf Gyn-Station eingeteilt ist, darf man sehr viel im OP assistieren (im Gebärzimmer auch bei Sectios) und je nach Antizipation, viel Assistentenarbeit erledigen. In der Regel darf man sich als Unterassistent um den Wundverschluss kümmern. Die Oberärzte und auch der Chef bringen einem viel bei, teilen sehr gerne ihr Wissen und nehmen einen mit oder rufen an, wenn es etwas interessantes oder seltenes zu sehen gibt. In der Zeit im Gebärzimmer wurde ich zu jeder Geburt mitgenommen.
Der Tag endet meistens mit dem Spätrapport um 16 Uhr, außer es steht noch eine Chef- oder PostOPvisite, das Tumorboard oder eine OP an. Bitte beachte, dass die Kernarbeitszeiten für Ärzte in der Schweiz bei ca. 10h liegen. Trotzdem kommt man immer zu Pausen, um gemeinsam einen Kaffee zu trinken oder Mittag zu essen. Das Essen ist zwar mit 9.50 CHF teurer als in Deutschland, dafür schmeckt es und man isst es gerne (und der Teller kann einfach voll gestapelt werden).
Ich muss noch mal betonen, dass Pflegekräfte, Assistenzärzte, Kaderärzte, sowie die Chefetage alle sehr zuvorkommend sind und wirklich ihr Bestes geben und versuchen einen einzubinden - vorausgesetzt man zeigt Motivation und Selbstständigkeit. Der Umgang mit Patienten, anderen Berufsgruppen und Fachdisziplinen ist genauso wie man es sich wünscht. Man bekommt ein eigenes Telefon und einen eigenen Schreibtisch.
Wohnheimzimmer haben jeweils ein eigenes Bad und kosten 360 CHF.
Bewerbung
Bewerbung im Chefsekretariat ungefähr 8 Monate im Voraus, der Rest läuft dann über die HR-Abteilung (Arbeitsvertrag, Wohnheimzimmer etc.).