Die Stimmung war gut. Das gesamte Personal war sehr freundlich und bemüht, meine Fragen zu beantworten. Manche Ärzte waren motivierter als andere, mir etwas beizubringen. Ich hatte den Eindruck, dass sich niemand für mich zuständig gefühlt hat. Dementsprechend gab es kein Programm für Famulanten, sondern ich musste aktiv nach Aufgaben suchen beziehungsweise mehrmals täglich um Aufgaben bitten. Mein Aufgaben waren: Blutentnahmen, körperliche Untersuchungen und Patientengespräche. Traut euch, viele Fragen zu stellen, und um Aufgaben zu bitten. Es war bei mir auch möglich, unter der Woche zu fehlen, und diese Tage am Wochenende nachzuholen. Das fand ich gut. Wenn es auf der Station gerade nichts zu tun gibt, kann man auch auf eine andere psychiatrische Station gehen und dort fragen, ob es etwas Interessantes zu tun gibt.
Ich habe in der Famulatur nur mittelmäßig viel gelernt. Dies lag einerseits daran, dass ich oft die Ärzte bei ihrer Arbeit beobachtete, und nicht selbst aktiv war. Andererseits lag es wohl auch daran, dass auf der Station hauptsächlich psychiatrische Aufgaben erledigt wurden. So wurden EKGs und Sonographien nicht auf der psychiatrischen Station durchgeführt. Das fand ich schade.
Essen: Ich bin meistens zusammen mit den Ärzten in die Mensa gegangen. Dort gibt es Essen für 3,60€.
Kleidung: Ich habe normale Alltagskleidung getragen.
Organisatorisches: Ich bekam kein Namensschild. Es empfiehlt sich deshalb, das eigene Uni-Namensschild zu tragen. Außerdem bekam ich kein Telefon. Ich hatte auch keinen eigenen Computerzugang. Ich empfehle, zu Beginn der Famulatur direkt den Chefarzt nach Zugangsdaten zu fragen, nicht die Chefarztsekretärin. Bei mir gab es anscheinend ein Missverständnis, und ich hätte einen Computerzugang bekommen, wenn ich mich an die richtige Person gewendet hätte.
Fazit: Da ich mich für die Facharztrichtung Psychiatrie interessiere, bin ich froh, die Famulatur dort gemacht zu haben. Ich konnte viele psychisch kranke Patienten kennenlernen, und ich habe eine bessere Vorstellung von der Arbeit in der Psychiatrie. Wenn man kein Psychiater werden will, sondern praktische medizinische Fertigkeiten üben will, empfehle ich, wo anders eine Famulatur zu machen.
Bewerbung
Der Bewerbungsaufwand war zu groß für eine Famulatur.