Das Städtische Klinikum Dresden Friedrichstadt kann ich nur wärmstens empfehlen. Das Chefsekretariat kümmert sich um eine gute Organisation und bemüht sich immer um eine schnelle Antwort. Das ärztliche und pflegerische Team ist unglaublich nett und hilfsbereit. Und vor allem kann man sehr viel praktische Erfahrung sammeln.
Man bekommt die Möglichkeit seine Famulatur zu splitten in einen Aufenthalt im OP und auf der Intensivstation. Ich habe zum Anfang 2,5 Wochen im OP zugebracht. Dort kam es natürlich wie immer ein wenig drauf an, mit welchem Arzt man eingeteilt war, wobei man bis auf sehr wenige mit allen sehr gut klar kommt und vor allem selber was tun darf. Im OP trifft man sich morgens meist im Aufwachraum, wo man den Pflegern und Schwestern gerne beim Flexüle legen unter die Arme greifen darf. Anschließend fährt man mit seinem Patienten und dem Arzt in die Einleitung. Hier darf man keine Scheu haben zu fragen und sich anzubieten. So darf man bereits nach kurzer Zeit intubieren, LAMA schieben oder bei kurzen Eingriffen den Patienten komplett selbst beatmen. Letzteres ist vor allem gut um die Technik richtig zu lernen. Wenn man sich ein wenig beliest und Einsatz zeigt darf man die OP unter Supervision selbstständig führen. Das macht vor allem bei kurzen Eingriffen großen Spaß. Bei längeren OPs kann man nach Absprache auch in anderen Sälen vorbei schauen und dort helfen. Schwierig wird das nur wenn viele PJler oder Famulanten da sind. Die Oberärzte zeigen einem auch gerne viel und stellen einem auch gerne mal Fragen. Sie nehmen es einem aber nicht übel, wenn man etwas mal nicht weiß.
Auf Intensivstation hat man im Frühdienst nach der morgendlichen Röntgenbesprechung und Übergabe meist die Aufgabe bei allen Patienten den körperlichen Status zu erheben, was einem eine gute Routine verschafft. Zusätzlich nimmt man neue Patienten auf, darf unter Aufsicht Arterie legen oder Patienten mit zur Bildgebung fahren. Man bespricht viel mit dem Oberarzt ab, der einem auch gerne viel erklärt. Im Spätdienst schreibt man unter Nachkontrolle die Anforderungen für den nächsten Tag und schallt ab und zu nochmal Patienten. Ich hatte das "Glück" auch bei einer Reanimation dabei zu sein, die auch mit dem Oberarzt zusammen nachbesprochen wird ob noch Fragen dabei offen geblieben sind. Außerdem durfte ich bei einer Tracheostoma Anlage dem HNO Chef beim anlegen chirurgisch assistieren, da ich einfach gefragt habe ob es möglich ist. Allgemein erhält man einen interessanten Einblick in die Anästhesie und gleichzeitig in die chirurgischen Fachgebiete.
Daher kann ich eine Famulatur in Friedrichstadt wirklich nur empfehlen.
Lediglich nicht ganz so förderlich ist, dass man im OP fast jeden Tag bei einem anderen Arzt eingeteilt ist, was am Anfang das reinkommen etwas erschwert und man gefühlt jeden Tag bei 0 anfängt, da keiner weiß was man schon kann bzw. gemacht hat. Daher sich einfach trauen und Initiative zeigen.
Bewerbung
Ich habe mich vor einem halben Jahr beworben. 2 Monate davor hätten es aber auch getan.