Ich habe mir Berchtesgaden ausgesucht weil ich ein kleines KH in den Bergen haben wollte. Man beginnt den Tag morgens um 07:15 auf der Station mit den Blutentnahmen und geht danach (Zielzeit 08:00) in den Op oder in die Sprechstunde, wenn das mal Später wird macht das meist auch nichts. Die Ops sind vor allem Knie- und Hüft-TEPs aber es sind auch neurochirurgische, plastische und urologische Sachen mit dabei. Bei den OPs ist man dann entweder mit im Saal oder am Tisch der Hakenhalter, manchmal darf man auch Mitoperieren. Wenn man nähen kann ist das bestimmt hilfreich. Die Op-Tage Enden so zwischen 13 oder 16 Uhr, je nachdem wie voll der Plan ist.
Wenn man in der Praxis ist folgt man einfach dem Arzt dem man zugeteilt wurde in die Sprechstunde, mit untersuchen etc. Die Arbeitszeiten dort sind von 0800-1200 und dann von 1400-1700. Es sind aber alle super entspannt und nett und wenn man mal nen Tag frei machen will um zu wandern oder Ski zu fahren ist das gaaar kein Problem. (Auch nicht auf dem Papier.)
Man bekommt von der Klinik kostenlos einer Unterkunft im Personalwohnheim gestellt, dieses ist ca. 5min zu Fuß von der Klinik entfernt. Es wird einem zwar gesagt es sei alles da (Handtücher, Bettwäsche, Seife, Geschirr) gemeint ist aber wohl das man sich das aus der Klinik für die paar Wochen informell ausborgen soll. ;) Damit hat auch wirklich keiner ein Problem. Es gibt KEIN WLAN (auch wenn es im Flyer anders Stand) und der Baustiel des Wohnheims ist eine Kombination aus den 70er Jahren und Allgäu Flaire. (Am Anfang etwa Gewöhnungsbedürftig aber voll okay). Es gibt mehrere Küchen im Haus (nicht immer ist Kochgeschirr vorhanden) und im Keller stehen ein paar Waschmaschinen.
Ein Auto ist da unten super praktisch, der nächste Supermarkt ist zu Fuß etwa 15min. entfernt.
Man kommt aber auch gut mit den Öffis rum.
Die Stimmung auf der Station, in der Praxis und im Op ist super! Alle haben Lust einem Auflugstipps zu geben und alles zu erklären was ihren Job anbelangt. Auch das ich gar keine Ahnung hatte wie man sich im Sterilen Bereich verhalten soll war gar kein Problem, das wurde mir viel Hingabe erklärt.
Man muss sich um vieles selber kümmern, wie die Essensmarken für das Mittagessen und wie und wann und wo die Eingereicht werden müssen. Ich hatte das Glück das eine weitere Famulantin in der Ortho schon zwei Wochen vor mir angefangen hatte und mich entsprechend Briefen konnte wies läuft.
PS: Watzmann Überschreitungen sind auch für Einheimische im Winter ein no go(!) und die Unfallchirurgen werden wirklich nicht Müde den Satz "Also wenn du nicht auf meinem Tisch landen möchtest solltest du das lassen." zu wiederholen. Im Winter zum Kehlsteinhaus kann man aber gut machen.
Bewerbung
Ich habe mich im November/Dezember beworben. Erst für die Anästhesie, habe dort eine Absage bekommen weil die schon eine Famulantin hatten und habe mich dann nochmal in der Orthopädie bei Dr. Kistenmacher beworben. (War im Nachhinein auch besser so weil man Problemlos mal einen Tag in die Anästhesie reinschnuppern konnte und die einem breit und gerne alles erklärt haben.)
