Ich habe 3 Wochen auf der Notfall im KH Nord/Floridsdorf verbracht. Ich habe davor schon in 2 Notaufnahmen famuliert und kann dementsprechend die Notfall im KH Nord ganz gut einschätzen.
Hergekommen bin ich aufgrund der guten Bewertungen bei PJ-Ranking und wegen Wien (lohnt sich alleine deshalb schon, herzukommen!!). Beworben habe ich mich ca. 1 Jahr im Voraus, sollte man auch, da der Laden recht beliebt zu sein schein (v.a. bei KPJlern).
Am ersten Tag bin ich bei der Sekretärin vorstellig geworden, um die Formalitäten zu erledigen (Impfnachweise, TBc-Ausschluss (lol)) . Dann bin ich in die Frühbesprechung gegangen, die jeden Tag um 8h beginnt. Ich dachte eigentlich, dass man sich hier vorstellen kann, man wird aber herzlich wenig beachtet und es hat nicht wirklich eine Möglichkeit gegeben, sich vor dem Team vorzustellen. Das kenne ich aus anderen Famulaturen anders! Im Verlauf ist es auch recht schwierig gewesen, Kontakt zu den Ärzten aufzunehmen, einige scheinen recht wenig am einem interessiert zu sein und nehmen einen kaum wahr. Andere hingegen sind sehr offen und freundlich. Es kommt also sehr darauf an, mit wem man zusammenarbeitet - mit einigen läuft es besser, mit anderen weniger gut. Erst gegen Mitte/Ende der Famulatur habe ich wirklich Bindungen zu einigen Ärzt*Innen aufbauen können, was ich recht schade fand. Die Wiener brauchen wohl etwas länger, um aufzutauen (hab ich auch so von anderen gehört).
Zu den Aufgaben: entweder entscheidet man sich, sich zu einem der Ärzt*Innen in ein Behandlungszimmer zu setzen oder man geht in den Beobachtungsbereich. In den Behandlungszimmern werden weniger dringliche Fälle behandelt (Prio 3-5) und die mit Hausarzt-Krankheiten herkommen (Bauchweh, Übelkeit, Kopfschmerzen usw.). Hier kann man Anamnese und Untersuchung üben sowie Zugänge legen. In der Beobachtung liegen meist die kritischeren Fälle (Prio 1-3), die eine Überwachung benötigen. Die Fälle sind hier etwas spannender (akuter Brustschmerz, Intoxikationen, Luftnot usw.) und es wird etwas mehr Diagnostik gemacht (Pleura-, Bauch-Sono, TTE). Außerdem kann man in den Schockraum gehen, wenn hier Fälle sind (ist recht groß, 4 Betten können dort gleichzeitig (theoretisch) abgearbeitet werden). Insgesamt kann man die Dinge tun und übernehmen, die man sich zutraut und die einem der begleitende Arzt/die begleitende Ärztin zutraut. Man kann also auch nur beobachten oder eben einige Dinge selber in die Hand nehmen (nur im Schockraum eher weniger). Teaching findet meist seitens der Assistenzärzt*Innen statt, von OÄs oder dem CA (der etwas merkwürdig ist und einen am wenigsten wahrnimmt) eher selten.
Ich durfte am letzten Tag auch noch eine Schicht auf dem NEF mitfahren, was ich sehr cool fand! Da sollte man sich zeitig drum kümmern, da die Praktikanten-Stellen häufig belegt sind.
Insgesamt war die Famulatur okay, sie hat mich allerdings nicht vom Hocker gehauen (dafür, dass ich mich > 1 Jahr im Voraus beworben hab, doch etwas enttäuschend). Die Wiener sind etwas verschlossen und das Ärzte- und Pflegeteam ist etwas sehr groß, was es schwierig macht, sich schnell dort zu integrieren. Außerdem waren wir teilweise 5 Studenten in einer Schicht, sodass wir uns gegenseitig Arbeit "weggenommen" haben. Würde diese Famulatur eher ab einem höheren Semester empfehlen (> 7. Semester).
Bei Fragen gerne PN!
Bewerbung
> 1 Jahr im Voraus bei Fr. Hudetz: Diana.Hudetz@gesundheitsverbund.at