Am ersten Tag geht man um 08 Uhr zum Büro von Frau Edelmann, die alle wichtigen Unterlagen parat hat, einem die Klinik zeigt und in die Abläufe einführt. Der Tag beginnt um 07:15 Uhr mit der Morgenbesprechung, anschließend geht es in die Notaufnahme. Hier ist es möglich sowohl internistische als auch chirurgische Patienten aufzunehmen und körperlich zu untersuchen, bevor sie anschließend der Diensthabenden Ärztin vorgestellt werden. Grundsätzlich nimmt das Pflegepersonal Blut ab und legt Zugänge, als ich jedoch erwähnte, dass ich bislang kaum Zugänge gelegt habe, konnte ich jederzeit üben und habe auch gute Tipps von den Pflegenden bekommen. Wenn es mal Leerlauf gab, konnten wir die EKGs auswerten, die anschließend von den Ärzten abgesegnet wurden. Normalerweise endet der Arbeitstag um 15:45 Uhr, wenn am Nachmittag mal wirklich gar nichts los und das Wetter schön war, durften wir auch früher gehen ;) Zusätzlich konnte man auch auf dem NEF mitfahren, wenn Klinikmitarbeiter Dienst hatten, eine Erfahrung, die ich euch sehr ans Herz lege. Da ich während der ersten anderthalb Wochen die einzige Famulantin in der Klinik war, gab es noch keinen offiziellen Unterricht, abgesehen von einem Reanimationstraining für die Klinikmitarbeiter, an dem auch ich teilnehmen durfte, danach gab es im Schnitt zweimal die Woche Unterricht, mal mit Seminarcharakter, mal als Untersuchungskurs. Generell wird sich sehr um die Famulanten bemüht, bei Fragen oder Unklarheiten wird einem jederzeit weitergeholfen und vor allem Frau Dr. Groenen, der leitenden Oberärztin der internistischen Notaufnahme, ist sehr wichtig, dass man während der Famulatur möglichst viel lernt. Die Unterkunft und WLAN werden kostenlos zur Verfügung gestellt, die Zimmer verfügen über ein Bett, einen Schrank, eine Kommode, einen Tisch, einen Schreibtisch und die dazu passenden Stühle. Bad und Küche werden wöchentlich gereinigt, einzig die Ausstattung der Küche ist etwas dürftig, für vier Wochen jedoch vollkommen in Ordnung. Das Mittagessen ist sehr günstig, täglich werden einem 5 Euro gutgeschrieben und am Ende ausbezahlt.
Die Stadt Sonneberg selbst ist klein und schnell besichtigt, für Stadtmenschen ist die etwas größere Stadt Coburg innerhalb von 25 min mit der S-Bahn erreichbar, von der Klinik aus läuft man zu Fuß 8 min bis zum Bahnhof. Supermärkte sind ebenfalls schnell zu Fuß erreichbar, ein Aldi und ein Edeka befinden sich schräg gegenüber vom Bahnhof. Wer gerne wandern gehen oder die Umgebung erkunden möchte, sollte ein Auto mitbringen, falls vorhanden, da man mit den Öffis mitunter sehr lange fährt, bzw. einiges gar nicht erreicht.
Alles in allem kann ich eine Famulatur in Sonneberg nur weiterempfehlen :)
Bewerbung
Ca 6 Monate im Voraus, eine E-Mail mit Lebenslauf und Immatrikulationsbescheinigung genügt, man kann auch Frau Edelmann oder die Personalabteilung anrufen und bekommt dann den Vertrag zugeschickt. Falls ihr von außerhalb kommt empfiehlt es sich, sich zeitig um die Unterkunft zu kümmern, da nur ein paar Zimmer zur Verfügung stehen.