Die Famulatur in der Notaufnahme am Klinikum Frankfurt a.d. Oder war meine dritte Famulatur. Da die Anreise etwas länger war, konnte ich ohne Probleme bereits das Wochenende vor dem eigentlichen Beginn der Famulatur ein Zimmer beziehen. Dieses wurde mir während der gesamten Famulatur gegen einen Abzug von 100€ vom Gehalt gestellt. Das Appartement liegt ca. 20 Minuten mit der S-Bahn vom Klinikum entfernt. Es ist super ausgestattet mit geräumigem Bad und Küche.
Am 1. Tag bekam ich von Frau Nowack, die sich um alles Organisatorische wirklich herausragend kümmerte, einen Laufzettel. Diesen sollte ich abarbeiten, um Dienstkleidung, Schlüssel und alle Zugänge zum IT-System zu bekommen. Danach wurde ich in der ZNA von der Chefärztin empfangen. Da sie sich zu diesem Zeitpunkt noch in einem wichtigen Meeting befand, war die Begrüßung nur kurz (am Folgetag dafür umso herzlicher!). Deshalb wurde ich von einem Oberarzt in die Struktur der Notaufnahme eingeführt. Die ZNA ist aufgeteilt in einen Bettenbereich und einen ambulanten Bereich, welcher eher an eine erweiterte hausärztliche Sprechstunde erinnert. Nachdem die Patienten entsprechend ihrem Schweregrad der Erkrankung triagiert wurden, fand die Behandlung im jeweiligen Abschnitt statt. Da der Bettenbereich deutlich spannender war, hielt ich mich während meiner Famulatur hauptsächlich in diesem Teil der ZNA auf. Das kommt jedoch auch darauf an, wie viele Studenten gleichzeitig famulieren. Die Absprach mit dem Studenten, mit welchem ich 2 Wochen lang zusammen famulierte, funktionierten wirklich gut.
Sowohl das ärztliche als auch das pflegerische Team nahm mich sehr herzlich in ihre Gemeinschaft auf. Da die Hierarchie flach ist, war die Stimmung sehr gut und dementsprechend hat die Zusammenarbeit auch großen Spaß gemacht. Bis auf eine Fachärztin, welche keinerlei "Verwendung" für Studenten hatte, wurden mir v.a. durch die Oberärztinnen und Oberärzte extrem viele praktische Fertigkeiten beigebracht! Je mehr Vorerfahrung man mitbringt, desto mehr durfte man auch selbst machen. Von der selbstständigen Aufnahme inklusive körperlicher Untersuchung und anschließender Vorstellung bei den Konsiliarärzten bis hin zum Schreiben der Ambulanzbriefe war alles möglich. Sogar invasive intensivmedizinische Maßnahmen konnte man mit etwas Glück unter Anleitung durch einen Oberarzt lernen. Der Start am Morgen war immer recht ruhig. Deshalb gab es in dieser Zeit eine Unterrichtsstunde vom leitenden Oberarzt, in der man wichtige notfallmedizinische Krankheitsbilder besprach. Diese morgendlichen Lerneinheiten waren klasse, was aber auch an der Einstellung des Oberarztes lag, der sehr engagiert war und großen Wert auf die Lehre legt.
In der ZNA Frankfurt Oder ist es zudem möglich, mit dem Klinikarzt auf dem NEF2 mitzufahren. Auch eine Hospitation am NEF1 ist möglich. Dabei begleitete ich eine super nette und äußerst kompetente Oberärztin aus dem Klinikum bei den Notarzteinsätzen. Ich durfte 3x einen gesamten Tag auf der Rettungswache der Stadt verbringen. Hierbei handelt es sich um eine kombinierte Wache aus Rettungsdienst und Feuerwehr. Dementsprechend groß ist das Gelände. Von den Männern und Frauen der Wache wurde ich sehr herzlich aufgenommen. Die Hospitationen waren wirklich klasse, ich kann jedem Famulanten nur raten, diese Möglichkeit wahrzunehmen!
Abschließend kann ich sagen, dass die Entscheidung, eine Famulatur in der ZNA in Frankfurt/Oder zu machen, eine wirklich gute Entscheidung war, die ich jederzeit wiederholen würde! Deshalb kann ich jedem, der im Studium schon etwas fortgeschrittener ist, empfehlen, den Schritt nach Frankfurt zu wagen.
Bewerbung
Die Bewerbung erfolgte ca. 1 Jahr im Voraus bei Frau Nowack