Das Praktikum war leider wirklich nicht lehrreich, die Ärzte waren zwar alle super nett, haben sich aber keine große Mühe gegeben, die Studenten mit in den Klinikalltag einzubeziehen. Wenn man Eigeninitiative gezeigt hat und gefragt hat, ob man z.B. bei Untersuchungen dabei sein darf, wurde das direkt abgelehnt und darauf verwiesen, dass das für die Patientinnen zu unangenehm sei. Meistens wurde man von den Ärzten weggeschickt und es wurde vorgeschlagen, dass man in den OP geht. Im OP durfte ich insgesamt 2 Mal mit am Tisch stehen, mir wurde dann aber erklärt, dass es beim Operieren eine Rangfolge gäbe und ich als Student da eigentlich nicht vorgesehen wäre. Ansonsten war die Stimmung im OP aber gut, die OP-Schwestern und Anästhesie waren super nett und haben im Gegensatz zu den Gynäkologen gerne erklärt. Im Kreissaal war die Stimmung unter den Hebammen sehr gut, leider haben die Ärzte mich bei den wenigen Geburten (ca. 4/Woche) aber immer weggeschickt, weil es sonst zu voll im Geburtsraum gewesen wäre.
Meine Tätigkeiten waren: Morgens 20 Minuten Visite, dann Blutentnahmen (dafür war man als Student dann doch qualifiziert genug), dann versuchen, mit in die Poliklinik zu kommen, um Untersuchungen zu sehen, wenn das nicht geklappt hat (meistens), zuschauen im OP.
Das einzig interessante war für mich die Brust-Sprechstunde, hier durfte ich ca. 3 Mal in der Woche zuschauen, der Oberarzt war super nett und hat viel erklärt, hat mich auch mal schallen lassen und ich durfte ihm bei den Stanzen assistieren.
Ich habe wirklich versucht, das beste aus dem Praktikum zu machen, saß die meiste Zeit zum Ende hin aber tatsächlich im Hebammenzimmer und habe mit den anderen Praktikanten und Auszubildenen gequatscht. Wir mussten leider immer bis 15:30 Uhr bleiben, auch wenn es absolut nichts mehr zu sehen gab und die Nachmittagsbesprechung für uns Studenten überhaupt keinen Mehrwert hatte...